Deutsche Aker-Werften: Weiter Ungewissheit

Die IG Metall Küste hält sich zu Spekulationen um den möglichen Verkauf der Aker-Werften in Wismar und Rostock-Warnemünde bedeckt. Sollten die deutschen Werften aber tatsächlich an neue Besitzer gehen, müsse die Frage nach dem Verbleib der Fördergelder gestellt werden, so der IG-Metall-Geschäftsführer von Wismar, Thomas Rickers. EU, Bund und Land hätten viel Geld investiert, um die Werften-Standorte an der Ostsee zu erhalten.
«Unterstellt, es gibt einen Verkauf, dann muss man fordern, dass der Aker Konzern seinen Erlös nicht vereinnahmen darf, sonst hätte das Land das Geld in die Kasse von Aker gespült», sagte Rickers.
Am Mittwoch vergangener Woche waren Gerüchte aufgetaucht, dass der norwegische Konzern die beiden deutschen Werften mit mehr als 2300 Mitarbeitern an einen russischen Investor verkaufen will. Dafür gab es aber weder von Aker noch vom Schweriner Wirtschaftsministerium eine Bestätigung.
Wegen der unsicheren Nachrichtenlage macht es nach Rickers Worten keinen Sinn, über die Herkunft eines Investors zu spekulieren.
Entscheidend sei die Frage nach den Intentionen. «Wenn das Motiv die Suche nach einem Standort zum Schiffebauen ist, dann ist das ein gutes Motiv. Wenn einer nur Know-how abschöpfen oder aufspalten, Werte verschachern und für seinen Fonds hohe Rendite erwirtschaften will, dann ist er ein schlechter Investor», sagte Rickers.
Dabei könne es auch passieren, dass ein neuer Investor der bessere Eigentümer als Aker sei. «Wenn Aker in Schwierigkeiten gerät, schlägt das auch auf unsere Standorte durch.» Es habe sich in der Vergangenheit gezeigt, dass Verkäufe von Werften sinnvoll gewesen seien. «Auch die Werften in Mecklenburg-Vorpommern haben immer wieder den Eigentümer gewechselt, das hat nicht zum Ausplündern oder Schließungen geführt», sagte Rickers.

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