Die letzte Fahrt der „Cassen Knigge“

Nach 24 Jahren und mehr als 500 Einsätzen ist die „Cassen Knigge“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Samstag zum letzten Mal aus dem Hafen von Norddeich ausgelaufen.

In dieser Zeit befreite die Freiwilligen-Besatzung über 60 Menschen aus drohender Gefahr oder Seenot. Jetzt wird die „Cassen Knigge“ außer Dienst gestellt und durch die „Wilma Sikorski“ ersetzt. Das Rettungsboot war 1993 bei der Fassmer-Werft in Berne an der Unterweser gebaut worden und hatte seinen Liegeplatz im Westhafen.

Benannt ist die „Cassen Knigge“ nach einem Seenotretter der DGzRS, der während eines Einsatzes tödlich verunglückte. Der tragische Unfall ereignete sich am 26. Februar 1990 bei schwerem Orkan im Vorhafen von Norddeich auf dem Seenotrettungskreuzer „Otto Schülke“. Cassen Knigge wurde vom plötzlich ausschlagenden Schlepphaken tödlich am Kopf verletzt, als eine schwere Orkanböe den auf Norderney stationierten Seenotrettungskreuzer seitlich traf.

Mit seiner Außerdienststellung endet die Rettungsgeschichte der 8,5 Meter langen „Cassen Knigge“ allerdings nicht: Die DGzRS überlässt das Boot ihrer Schwesterorganisation Asociación Honoraria de Salvamentos Maritimos y Fluviales (ADES) in Uruguay. Die 1955 gegründete ADES hat bereits die ehemalige „Ruhr-Stahl“ (1985) sowie die Seenotrettungsboote „Hörnum“ (2006), „Arthur Menge“ (2006) und „Bottsand“ (2015) von der DGzRS übernommen.

Ab Anfang November werden die freiwilligen Seenotretter mit der „Wilma Sikorski“ das stark von Gezeiten geprägte Revier zwischen dem ostfriesischen Festland und den vorgelagerten Inseln Juist, Norderney und Baltrum absichern.

Das neu auf die Station kommende Seenotrettungsboot ist rund einen Meter länger und fast 50 Zentimeter breiter als die „Cassen Knigge“ sowie mit 320 statt 220 PS deutlich leistungsstärker. Es ist das Typschiff der 9,5-/10,1-Meter-Klasse, wurde 1999 in Dienst gestellt und trägt den Namen einer Förderin der DGzRS. Vorher war die Einheit auf Wangerooge stationiert. FBi

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