Doppeltaufe in Lauenburg

Sascha Merkens, Foto: Timo Jann
Selten gewordene Zeremonie in der alten Schifferstadt Lauenburg: Am dortigen Lösch- und Ladeplatz will der Reeder Markus Reich am heutigen Sonnabend, den 10. August, um 17 Uhr gleich zwei seiner Binnentankschiffe taufen.
Selten gewordene Zeremonie in der alten Schifferstadt Lauenburg: Am dortigen Lösch- und Ladeplatz will der Reeder Markus Reich am heutigen Sonnabend, den 10. August, um 17 Uhr gleich zwei seiner Binnentankschiffe taufen.
Eigentlich sollten es sogar drei Schiffe sein, aber die 124 Meter lange „Saskia Reich“ kann Lauenburg nicht ansteuern. Die Fahrt vom Rhein, wo der Tanker im Einsatz ist, nach Lauenburg hätte über die Nordsee führen müssen. Dafür gab es aber von den Behörden keine Ausnahmegenehmigung.
Bereits von 14 Uhr an können Interessierte die „Lisa Reich“ und die „Holly Reich“ am Lösch- und Ladeplatz besichtigen. Die beiden Doppelhüllentanker sind jeweils 86 Meter lang. Während die „Lisa Reich“ bereits in Hamburg festgemacht hat und Lauenburg pünktlich erreichen wird, wartete Schiffsführer Sascha Merkens mit seiner Crew an Bord der „Holly Reich“ noch am Donnerstag dieser am Schiffshebewerk in Scharnebeck auf die Passage. Merkens war, wie viele seiner Berufskollegen, in der technischen Zwangspause durch den Fast-Zusammenbruch des Elbe-Stauwehrs in Geesthacht, betroffen. In den Tanks seines Frachters hatte er rund 1300 Tonnen Biodiesel aus Rotterdam. „Eigentlich wollten wir schon Montag dieser Woche in Hamburg löschen, aber dann kam uns die Sperrung des Schiffshebewerks dazwischen“, erzählte er dem THB. Seit Sonntag saß die Crew samt Schiff fest. „Wir hatten Glück, dass wir einen kurzen Weg nach Hause hatten, aber die Kollegen, die von weither kommen, für die war es hier schon nervig“, sagte Merkens.
Reeder Markus Reich verbindet die Taufe der beiden neuen Tanker mit der Feier zum 25-jährigen Bestehen seines Unternehmens: Im August 1994 hatte er sich selbstständig gemacht.
Bekannt ist er auch als Kapitän des 119 Jahre alten Lauenburger Raddampfers „Kaiser Wilhelm“, den er regelmäßig auf der Elbe fährt. Statt Geschenken bittet er zum Jubiläum um Spenden, um für den Raddampfer ein neues Beiboot anschaffen zu können. tja/EHA