Einsatz am Klimadeich

Auf Nordstrands Deichbaustelle „Alter Kroog“ herrscht derzeit reger Betrieb. Bis zum Oktober 2016 entsteht dort Schleswig-Holsteins modernster und technisch anspruchvollster Deich.

„Nordstrands neuer Deich wird 90 Zentimeter höher als jetzt, die Außenböschung flacher und die Deichkrone von 2,5 auf fünf Meter verbreitert“, erklärt Johannes Oelerich, Direktor des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LNK). Das neue Profil macht den Deich nach seiner Aussage zum „Klimadeich“, weil der pro gnostizierte Anstieg des Meeresspiegels bereits in das Projekt einkalkuliert ist. Somit kann der Deich, falls erforderlich, später relativ einfach um einen weiteren Meter erhöht werden. „Das kostet jetzt etwa 20 Prozent mehr, spätere Generationen können dann bis zu 80 Prozent der Baukosten einsparen“, so Oelerich. Insgesamt kostet die Deichverstärkung rund 27 Millionen Euro. Diese Summe wird mit Bundes- und Landesmitteln sowie aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds finanziert.

Die 2,5 Kilometer lange Deichverstärkung zwischen Norderhafen und Strucklahnungshörn ist technisch besonders anspruchsvoll, da der Baugrund so weich ist, dass er einen stärkeren, schweren Deich so nicht tragen kann. Deshalb werden derzeit am Deichgrund Geowaben gebaut, Flechtzäune aus Kunststoff, die mit Schotter verfüllt werden. Auf 250 Metern mit besonders weichem Untergrund wird der Deich sogar auf 2000 Geotextil-ummantelte Sandsäulen gegründet. „Ein Verfahren, das in Schleswig-Holstein erstmals im Küstenschutz eingesetzt wird“, so Dirk Probst, Projektingenieur des LNK.

Nach seiner Fertigstellung wird der Deich eine Höhe von 8,70 Meter über dem mittleren Meeresspiegel haben. Er schützt 612 Hektar Niederungsgebiet mit rund 370 Einwohnern. Zuletzt war der Deich 1965 verstärkt worden. bre

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