Eis schränkt Fährverkehr ein
Wegen des immer dicker werdenden Eises hat die Reederei Hiddensee auf den Eisfahrplan umgestellt. Wie das Unternehmen gestern mitteilte, wird die Fähre „Gellen" ab heute nicht mehr zwischen Schaprode auf Rügen und Neuendorf sowie Vitte auf Hiddensee verkehren. Lediglich die „Vitte" ist noch mit fünf Fahrten pro Fahrt zwischen beiden Inseln unterwegs, um Personenbeförderung und Versorgung zu sichern. Der Fährverkehr zwischen Stralsund und Hiddensee werde ganz eingestellt.
Nach Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ist der Bodden zwischen Rügen und Hiddensee zum Großteil mit bis zu 15 Zentimeter dickem Festeis bedeckt. In den kommenden Tagen sei bei leichtem bis mäßigem Dauerfrost mit einer geringen Eiszunahme in allen inneren Küstenbereichen und an den Außenküsten der Inseln Rügen und Usedom zu rechnen, hieß es bei der Behörde.
Unterdessen haben auch die Eisbrecher der Hamburg Port Authority (HPA) ihre Arbeit aufgenommen.
Es sind zunächst vier Schiffe unterwegs, um die Elbe auf Hamburger Gebiet vor dem Zufrieren zu bewahren. Im Einsatz sind „Hugo Lentz", „Hafenbau 2", „Johannes Dalmann" und „Heinrich Hübbe". Sie werden bis auf Weiteres in 24-Stundeneinsatz sein. Insgesamt verfügt die HPA über sieben Eisbrecher. Im vergangenen Winter waren die Eisbrecher ab dem 7. Januar für 40 Tage im Einsatz.
Notwendig ist das Eisbrechen vor allem für den Hochwasserschutz, sagte HPA-Sprecher Alexander Schwertner. Die Eisbrecher verhindern, dass sich Barrieren bilden, die Wasser und Eis aufstauen und den Druck des Eises auf die Deiche erhöhen. Zum anderen kann dadurch der Fähr- und Hafenschifffahrtsverkehr sichergestellt werden. Sollten Schiffe festfrieren und gefährdet sein, würden die Eisbrecher sie befreien.
Die Zufahrt von der Nordsee nach Hamburg und die großen Hafenbecken hält der ständige Seeschifffahrtsverkehr ohne Hilfe der Eisbrecher frei. Neben dem Eisbrecherdienst ist die HPA mit dem Sturmflutwarndienst, den Einsatzstäben und dem ständigen Hafennotdienst für Notfälle gerüstet.
Zum Eisbrechen nutzt die HPA die Gezeiten: Bei ablaufendem Wasser wird systematisch von unten nach oben gebrochen, damit das zerkleinerte Eis mit der Ebbe abfließen kann. Bei Flut wird das Eis in den Hafenbecken gebrochen. Wichtig ist, dass die Eisbrecher es in Bewegung halten, damit es sich durch die Gezeiten nicht zu Blöcken zusammenschiebt.