Eisbrecher angefordert
Das zugefrorene Stettiner Haff soll in dieser Woche von einem Eisbrecher aufgebrochen werden. So soll das Geschäft im Industriehafen Berndshof bei Ueckermünde (Kreis Uecker-Randow) wieder in Gang gebracht werden. «Wir schicken den Eisbrecher "Görmitz", der bis zu 30 Zentimeter dickes Eis brechen kann», sagte Karl-Albert Stüwe vom zuständigen Wasser- und Schifffahrtsamt Stralsund am Montag der dpa. Der Industriehafen erwartet ein Schiff mit 3000 Tonnen Roheisen aus dem litauischen Klaipeda, erklärte Hafenleiter Uwe-Peter Graser in Ueckermünde.
Berndshof ist der kleinste der sieben Industriehäfen im Nordosten und der östlichste deutsche Seehafen. «Er ist auch der einzige, der jetzt Eis-Probleme hat», sagte Stüwe. Graser führt das auf die Lage am Haff zurück, das vor allem aus Süßwasser besteht und so schneller zufriert als die salzhaltigen Ostseegewässer. Das Haff, von dem ein Teil zu Deutschland und der andere zu Polen gehört, ist mit rund 900 Quadratkilometern doppelt so groß wie der Bodensee.
Es wäre bereits der zweite Einsatz der «Görmitz» auf dem Stettiner Haff in diesem Jahr. Ende Januar hatte das 36 Meter lange Spezialschiff zwei Frachtschiffen den Weg nach Ueckermünde freigeschoben. Jetzt sei die Zufahrt aber wieder etwa 15 Zentimeter dick zugefroren. Das Roheisen soll als Rohstoff für die Gießerei im benachbarten Torgelow am Hafen eingelagert werden, der dem Uecker-Randow-Kreis gehört.