Elbfähre fällt drei Wochen aus
Harte Zeiten für Berufspendler und Schüler: Die zwischen Neu-Darchau und Amt Neuhaus verkehrende Elbfähre «Tanja» legt zu Wartungszwecken nach Pfingsten eine rund dreiwöchige Pause ein. Der Betrieb wird am Abend des 12. Mai eingestellt, sagte Betriebsleiter Bernd Karstens am Mittwoch. Eine Ersatzfähre, deren Einsatz rund 60 000 Euro kosten würde, sei für den gemeindeeigenen Betrieb nicht tragbar. Die «Tanja» setzt täglich bis zu 600 Autos über. Die nächsten Elbbrücken bei Dömitz und Lauenburg sind jeweils rund 30 Kilometer entfernt. Außerdem verkehrt vom 15 Kilometer entfernten Bleckede aus die kleinere Fähre «Amt Neuhaus».
«Für Pendler ist es ärgerlich», räumte Karstens ein. Im schlimmsten Fall müssten diese Umwege von 70 Kilometern in Kauf nehmen. Eine Wahl habe die Gemeinde Neu Darchau aber nicht: «Wir kriegen kein Geld von außen.» Den Kosten von 60 000 Euro für eine Ersatzfähre stünden maximale Einnahmen von 15 000 Euro gegenüber. Bei der letzten gesetzlich vorgeschriebenen Inspektion und Überholung der Fähre vor fünf Jahren habe es auch keinen Ersatz gegeben. Außerdem soll bei geeignetem Wasserstand der Anleger Neu-Darchau instand gesetzt werden. «Dann wäre ohnehin kein Fährverkehr möglich», sagte Karstens. Auf Vordermann gebracht wird die «Tanja» auf der Hitzler-Werft in Lauenburg (Schleswig-Holstein).
Die Kreise Lüneburg und Lüchow-Dannenberg versuchen zur Zeit, sich auf die gemeinsame Planung einer Elbbrücke zwischen Neu Darchau
(Lüchow-Dannenberg) und dem rechtselbische Amt Neuhaus (Lüneburg) zu verständigen. Der Kreis Lüneburg hatte das seit Jahren strittige Projekt mit dem Segen des Landes bereits fertig geplant. Anfang Juni 2007 kippte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg die Planfeststellung, weil Lüneburg rechtswidrig für das Kreisgebiet Lüchow-Dannenbergs mitgeplant hatte. Abgelehnt wird das 38 Millionen Euro teure Projekt vor allem von Anwohnern in Neu-Darchau, die ein höhere Verkehrsaufkommen befürchten. Von ihnen und Naturschutzverbänden ist im neuen Planungsverfahren mit Klagen zu Rechnen. Ein Baubeginn vor 2011 gilt daher als unwahrscheinlich.