Elbhäfen vereinbaren Kooperation
Der Unterelbhäfen-Betreiber Brunsbüttel Ports und die sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) haben gestern in Hamburg eine Kooperationsvereinbarung für optimierte Binnen- und Seeschiffstransporte unterzeichnet.
„Die Industrie- und Wirtschaftsräume Sachsen, Sachsen-Anhalt und Tschechische Republik rücken durch diese Kooperatiion näher an die Küstenhäfen und profitieren von den Service-Leistungen der Spezialterminals an der Elbe", sagte SBO-Chef Detlef Bütow anlässlich der Unterzeichnung. Besonders für den Bereich Projektverladungen von Windkraftanlagen biete sich das Binnenschiff für den reibungslosen Transport aus dem Binnenland an die Küste an. In den sechs SBO-Häfen Dresden, RIesa, Torgau, Roßlau, Decin und Lovosice wurden 2008 2,71 Tonnen Güter umgeschlagen. Auch Brunsbüttel Ports-Geschäftsführer Frank Schnabel legt große Hoffnungen in die Kooperation: „Zur Optimierung der Warenflussketten ist die Vereinbarung ein weiterer Schritt in Richtung einer sinnvollen Zusammenarbeit zwischen den Elbregionen." Zum Brunsbütteler Hafenverbund gehört neben dem Elbehafen und dem Ölhafen auch der Hafen Ostermoor und der Hafen Glückstadt.
Die Hafengruppen wollen zukünftig nicht zuletzt durch verstärkte Kommunikation die Angebotspalette für komplette Transporte aus Sachsen oder Tschechien bis in die Nordsee optimieren. Es sollen dabei besonders die bestehenden Geschäftsfelder, wie der Projekt- und Schwerguttransport von Windkraftanlagen des Herstellers Vestas gemeinsam optimiert werden. „Betrachtet man jüngste politische Aussagen zu Offshore-Windparks, geht die Industrie einer rosigen Zukunft entgegen.
Davon wollen auch wir profitieren", so Schnabel. Der Häfen-Chef schloss nicht aus, dass speziell für diesen Transport bestimmte Flachwasserschiffe entwickelt werden. Generell sollen optimierte Transporte für alle Güterarten angeboten werden.
Brunsbüttel Ports übernimmt die Koordination für seewärtige Verkehre. UnterSBO-Ägide werden die Binnenschiffstransporte abgestimmt.
Die Idee zu der Kooperation entstand bei einem von Hamburg Hafen Marketing (HHM) organisierten Hafentag vor wenigen Monaten. Laut Schnabel diente bei der Ausarbeitung die Zusammenarbeit der Elbhäfen Cuxhaven, Stade, Hamburg, Brunsbüttel und Glückstadt im August als Gerüst. „Wir begrüßen die Vereinbarung der Hafenverbünde, die im Hinterlandverkehr Hamburgs eine wichtige Rolle einnehmen", sagte HHM-Chefin Claudia Roller.
Wie auch Schnabel und Bütow forderte sie die Bundesregierung auf, dafür zu sorgen, dass auf der Mittel- und Oberelbe eine Fahrrinnentiefe von 1,60 Metern an 345 Tagen im Jahr garantiert wird. Dies habe der Bund bis Ende 2010 zugesagt. „Dann hat die Elbe als Transportweg eine ordentliche Zukunft", so Roller.