Emskanal als Chance
Die Windkraft an Land und auf See bleibt nach Ansicht der Industrie- und Handelskammer Ostfriesland und Papenburg (IHK) trotz der Wirtschaftskrise eine Wachstumsbranche. Die Region profitiere von Steuereinnahmen und den geschaffenen Arbeitsplätzen, teilte die IHK am Donnerstag in Emden mit. Derzeit arbeiteten 3000 Menschen bei den zwei großen Windkraftunternehmen Enercon (Aurich) und Bard (Emden). 2008 seien Aufträge an Zulieferer mit einem Volumen von 250 Millionen Euro vergeben und 858 Anlagen verschifft worden.
Gut aufgestellt seien auch die Werften mit rund 4000 Beschäftigten und einem Auftragsvolumen von rund 150 Millionen Euro.
Die Kammer begrüßte neue Überlegungen zum Bau eines Emskanals.
Diskutiert wird eine Verbindung von Leer über Papenburg nach Dörpen, um die Probleme mit dem Schlick und den Vertiefungen des Flusses zu lösen. Das Projekt biete dafür gute Voraussetzungen, sagte IHK-Präsident Manfred Wendt, der auch Geschäftsführer des Papenburger Bauunternehmens Bunte ist. Mit einem bis zu 100 Meter breiten Kanal quer durch Ostfriesland ließe sich der gesamte Abschnitt zwischen Papenburg und Leer als Hafenareal nutzen. «Wenn die Umweltverbände einen Kanal mittragen, wäre das eine gute Chance.» Bis zu einer Lösung seien jedoch andere Schritte wie das Aufstauen der Ems im Sommer wichtig.
Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hatte am Montag eine Machbarkeitsstudie für den Kanal als sinnvoll bezeichnet. Die Umweltverbände WWF und BUND hatte die Idee vorgeschlagen. Regionale Naturschützer und die Grünen kritisierten die Pläne dagegen als zu teuer. Sie halten die Teilverlagerung der Meyer Werft von Papenburg an die Küste für sinnvoller.