"Ende einer Erfolgsgeschichte"

Die Hamburger Sietas-Werft hat gestern mit der „Elysee" ihr 393. und gleichzeitig vorerst letztes Containerschiff abgeliefert.

„Die Ablieferung des letzten Containerfrachters ist ein besonderer Moment, so als wenn bei Volkswagen der letzte Käfer vom Band liefe", sagte Sietas-Geschäftsführer Rüdiger Fuchs anlässlich der Übergabe der „Elysee" an die niederländische Reederei JR Shipping. Auf der Werft sei nun ein neues Zeitalter angebrochen. „Der Spezialschiffbau mit einem industriellen Fertigungskonzept soll uns international wettbewerbsfähig machen", so Fuchs weiter. Die Neuausrichtung schlägt sich zunächst in Neubauaufträgen für einen Selbstentlade-Bulker, zwei Baggerschiffe, zwei Heavy-Lifter und eine Doppelendfähre nieder. Zusätzlich hat Sietas Sektionslieferungen für Kreuzfahrtschiffe übernommen.

Die jetzt abgelieferte „Elysee" ist das sechste Schiff des Typs 178. Der 168 Meter lange und 26,8 Meter breite Frachter der Baltic-Max-Klasse hat eine Ladekapazität von 1061 TEU. Der Kaufpreis beträgt 33 Millionen Euro. Nach der Übergabe verließ die „Elysee" Hamburg Richtung Rotterdam, wo sie am Mittwoch getauft wird. Danach wird sie im Rahmen einer zehnmonatigen APL-Charter im Ostsee-Feederverkehr zwischen Rotterdam und St. Petersburg fahren.

„Wir sind froh, dass das Schiff nun in Fahrt kommt. Wir waren immer sehr zufrieden mit der Arbeit der Sietas-Werft", lobte JR-Mitbesitzer Sander Schakelaar die langjährige Kooperation zwischen den beiden Unternehmen. Die Containerschiffsflotte von JR Shipping bestehe aus 23 Einheiten, von denen zehn Schiffe bei Sietas gefertigt wurden. „Man kann uns also als Sietas-Fan bezeichnen", sagte Schakelaar.

Auch Rüdiger Wolf, kaufmännischer Geschäftsführer der Sietas-Gruppe, zeigte sich angesichts der reibungslosen Übergabe zufrieden: „Ich denke, wir haben ein wirklich ordentliches Schiff abgeliefert. Die Übergabe ist für jede Werft immer ein spannender Moment."

Dessen ungeachtet würden Sietas aber noch schwere Monate bevorstehen. „Bis Weihnachten werden wir phasenweise bis zu 250 Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken müssen. Um die Feiertage herum werden wir wahrscheinlich zusätzlich eine zweiwöchige Produktionspause einlegen", so Wolf.

Insgesamt wird die Sietas-Gruppe nach eigenen Angaben im Zuge der Unternehmenssanierung 242 der 1220 Arbeitsplätze bis Ende März 2010 abbauen. 71 der betroffenen Mitarbeiter sollen innerhalb der Gruppe zur Norderwerft und zur Neuenfelder Maschinenfa-brik wechseln, einige andere in eine Transfergesellschaft. Die verbleibende Stammbelegschaft verzichtet auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

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