Endlich Übergabe der "Papanikolis"
Bei der Werft HDW in Kiel kehrt langsam wieder Leben in den 65 Meter langen Rumpf des Neubaus „Papanikolis" zurück.
Der schwarze Anstrich des Hightech-Unterseebootes glänzt wieder in der Herbstsonne, nachdem Werftarbeiter in den vergangenen Tagen Muscheln und Seepocken abgewaschen haben. Nach drei Jahren des völligen Stillstandes und juristischer Streitigkeiten hat es jetzt eine Einigung zwischen HDW und dem griechischen Verteidigungsministerium gegeben. Griechenland zahlt einen erheblichen Teil der Außenstände an HDW und erhält im Gegenzug das in Kiel unter der Baunummer 361 entstandene und bereits im Jahr 2006 fertiggestellte U-Boot mit Brennstoffzellenantrieb – rund sechs Jahre nach seiner ersten Erprobungsfahrt.
Eine offizielle Übergabefeier wird es in Kiel allerdings nicht geben. Die Lieferung an die griechische Marine wird kurzfristig ohne großes Zeremoniell stattfinden – möglicherweise schon heute. Nach einer kurzen Einfahrzeit wird die Besatzung das Boot dann nach Griechenland überführen.
Eigentlich sollte das 1700 Tonnen verdrängende U-Boot „Papanikolis" als Prototyp der Klasse U-214 bereits im Jahr 2007 in Dienst gestellt werden. Damals entbrannte jedoch ein Streit zwischen Werft und Auftraggeber über angebliche Mängel an dem Boot. HDW drängte zudem auf die Zahlung von über 524 Millionen Euro an Außenständen.
Bewegung kam in die Angelegenheit jetzt durch den Verkauf von 75,1 Prozent der Anteile an der griechischen Marinewerft Hellenic Shipyards (HSY) in Skaramanga an den arabischen Schiffbaukonzern Abu Dhabi Mar. Bei HSY liegen die U-Boote „Pipinos", „Matrozos" und „Katsonis" an der Pier. Sie sollen nun bis November 2013 fertiggestellt werden.
Bis Mitte 2018 werden dann nochmals zwei Boote dieses hochmodernen Typs in Skaramanga entstehen.