Entscheidung über Sommerstau

Die Entscheidung über das umstrittene Aufstauen der Ems zur Sommerzeit ist gefallen. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) will den Ausgang des Verfahrens am Dienstag in Oldenburg bekanntgeben. Der Landkreis Emsland hatte beantragt, die Bestimmungen des Planfeststellungsbeschlusses für das Emssperrwerk zu lockern.

Dies soll der Papenburger Meyer Werft ermöglichen, in diesem Sommer und im Jahr 2011 zwei große Kreuzfahrtschiff-Neubauten über die stundenlang aufgestaute Ems an die Küste zu überführen.

Naturschützer kritisieren die Pläne. Nach ihrer Ansicht fehlt dem Fluss ausreichend Sauerstoff. Bereits die ersten beiden «Probestaus» der Ems 2008 hatten zu scharfen Kontroversen zwischen dem NLWKN und der Umweltstiftung WWF geführt. Bei Messungen der Behörde seien Schäden am Flussgrund verharmlost worden, kritisierte der WWF. Außerdem sieht der Naturschutzbund NABU bei überschwemmten Wiesen zahlreiche Brutvögel in Gefahr.

Die Bürgerinitiative «Rettet die Ems» verlangte ein Verbot des zweiten Probestaus bis zur Klärung der rätselhaften Dioxinfunde. Das Gift war in Mähgras und Schafslebern in den Kreisen Leer und Emsland nachgewiesen worden. Die Ursache ist weiter unklar.

Die Meyer Werft in Papenburg sieht Arbeitsplätze bedroht, wenn die Ems nicht auch im Sommer aufgestaut werden darf. Im Juni dieses Jahres und im Juli 2011 soll dies für zwei neue Schiffe mit einem Tiefgang von acht Metern geschehen. Bisher ist geregelt, dass ein Aufstauen von mehr als zwölf Stunden nur bei Sauerstoffwerten erlaubt werden darf, die im Winterhalbjahr erwartet werden.

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben