Ermittlungen gegen Reederei Deilmann

Die Staatsanwaltschaft Lübeck ermittelt gegen drei Verantwortliche der Reederei Peter Deilmann wegen Verdachts der Steuerhinterziehung und des Veruntreuens von Arbeitsentgelt.

Die Ermittlungen richteten sich gegen die zwei Reederinnen Gisa und Hedda Deilmann sowie einen weiteren Verantwortlichen, sagte der Leiter der Abteilung für Wirtschaftsstrafsachen der Staatsanwaltschaft, Werner Spohr, gestern. Er bestätigte damit einen Bericht der «Lübecker Nachrichten» vom selben Tag.

Staatsanwaltschaft und Zoll hatten am Wochenende die Räume der Reederei in Neustadt (KreisOstholstein) durchsucht. Zeitgleich wurden auch fünf Flusskreuzfahrtschiffe der Reederei durchsucht, teilte die Reederei mit. Das ZDF-Traumschiff «MS Deutschland» sei von den Durchsuchungen und Ermittlungen nicht betroffen. Nach Angaben Spohrs besteht der Verdacht, dass auf Flusskreuzfahrtschiffen des Unternehmens Leiharbeitnehmer einer tschechischen Verleihfirma beschäftigt wurden, die nicht die erforderliche Erlaubnis nach dem Arbeitnehmer-Entsendegesetz hatte.

Dadurch wurden für die Leiharbeiter keine Sozialversicherungsbeiträge und keine Lohnsteuern entrichtet. Dabei geht es nach Angaben der Staatsanwaltschaft um Fälle, die mindestens ein Jahr zurückliegen. «Die Kernfrage unserer Ermittlungen ist, ob die Verantwortlichen der Reederei wussten, dass die Verleihfirma keine Erlaubnis der Bundesagentur für Arbeit zur Arbeitnehmerüberlassung hatte und damit vorsätzlich gehandelt haben», sagte Spohr. Ein Unternehmenssprecher sagte: «Wir sind sicher, dass eine vollständige Aufklärung der Sachverhalte möglich ist und zu gegebener Zeit auch eine amtliche Information darüber erfolgen wird.»

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