Erster Gezeitenrechner saniert

Dank modernster Methodik und umfangreicher Restaurierung funktioniert der 105 Jahre alte erste deutsche Gezeitenrechner, ein Meisterwerk der Mechanik aus der Kaiserzeit, jetzt wieder. Er soll im Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven künftig öffentlich in Betrieb gesetzt werden.

Der Gezeitenrechner gilt als Exponat der Superlative. Er ist der älteste seiner Art in Deutschland und kann als einer der ersten analogen Computer bezeichnet werden. Mit seinen Zahnrädchen und kreisrunden Tidengetrieben und vielen Silber- und Messingkomponenten lässt er auf eine lange Historie schließen. Restaurator Tim Lücke hatte im Mai 2019 mit den Arbeiten begonnen. Um das Innere des Geräts zu säubern, griff er dabei auf die Trockeneisstrahlung mit Pellets aus gefrorenem Kohlenstoffdioxid zurück. „Weil es sich um eine bisher selten angewandte Methode handelt, ist das Projekt auch aus restauratorischer Perspektive sehr spannend“, sagt Martin Weiss, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am DSM.

Als im 19. Jahrhundert die Dampfschifffahrt aufkam und Fahrtzeiten dadurch viel weniger vom Wetter abhängig waren, wurde es unerlässlich, Wasserstände in Häfen genau vorhersagen zu können. Der Engländer William Thomson, später bekannt als Lord Kelvin, konstruierte 1872 den Prototyp eines Gezeitenrechners. tja

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