EU will strengere Fangquoten
Die Europäische Kommission will für kommendes Jahr eine Einigung auf strengere Fangquoten für Fischer durchsetzen. Die neue EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki wies darauf hin, dass die meisten Bestände in europäischen Gewässern immer noch überfischt seien. Und dies, obwohl sich die EU-Staaten 2002 darauf geeinigt hätten, bis 2015 den Sektor so auszurichten, dass auch langfristig Fischerei möglich sei, betonte Damanaki gestern in Brüssel.
Deshalb müssten, auch zur Einhaltung internationaler Standards, bei der Festlegung der Quoten und Seetage «strengere Methoden» angewandt werden. Nirgendwo auf der Welt seien die Bestände so überfischt wie in EU-Gewässern.
«Bei den Fangmengen müssen sämtliche Verpflichtungen der EU zur Nachhaltigkeit, unsere Verpflichtungen gegenüber den Nachbarstaaten sowie unsere Verpflichtungen im Rahmen unserer eigenen, mehrjährigen Pläne berücksichtigt werden», forderte die Griechin.
Die Fischbestände in Ost- und Nordsee, Schwarzem Meer und Nordostatlantik werden von den EU-Staaten gemeinsam mittels an die Flotten jährlich vergebenen Obergrenzen und erlaubten Tagen auf See verwaltet. Zur Festlegung der Fangmöglichkeiten für das jeweils kommende Jahr legt die Kommission auf der Grundlage von Expertenanalysen Vorschläge vor, auf die sich die Mitgliedstaaten dann einigen müssen. Üblicherweise setzen die großen Fangnationen Spanien, Frankreich, Deutschland, Polen oder Griechenland am Ende aber weitaus laxere Regeln durch.
Damanaki leitete am Montag Konsultationen mit den Mitgliedstaaten und der Fischereiindustrie ein, um danach Vorschläge für die Fangmöglichkeiten im nächsten Jahr vorzulegen.