Fähre saß eine Nacht lang fest
Die Personenfähre „Frisia VI" (BRZ 768) mit 250 Passagieren an Bord ist am Sonnabendabend auf der Fahrt nach Juist auf Grund gelaufen.
Das Schiff aus Norddeich konnte sich am Sonntag mit einsetzender Flut befreien und den Weg nach Juist fortsetzen. Dies teilte die Wasserschutzpolizei am Sonntag mit. Verletzt wurde niemand. Starker Ostwind war nach ersten Erkenntnissen der Grund dafür, dass in der Fahrrinne zu wenig Wasser war. Die Fähre sei planmäßig um 18.40 Uhr in Norddeich zu der normalerweise 90-minütigen Passage ausgelaufen. Sieben Kilometer vor Juist lief sie dann auf Grund.
Der Kapitän habe die Passagiere an Bord gefragt, ob sie mit einem Rettungskreuzer an Land gebracht werden wollten. Nur neun Menschen machten von dem Angebot Gebrauch, teilte die Polizei am Sonntag mit. Der Rest blieb über Nacht an Bord und wurde aus der Bordküche mit Essen, Trinken und mit Decken versorgt, sagte Polizeisprecher Kasten Wolff.
Alle Fährschiffe im nord- und ostfriesischen Wattenmeer haben bei lang anhaltenden oder starken Ostwindlagen mit niedrigen Wasserständen zu kämpfen und können daher leicht auf Grund laufen. Die Beschaffenheit des Meeresbodens hinterlässt in solchen Fällen kaum Schäden an den Schiffen. Allerdings schleift sich im Laufe der Zeit der Schiffsboden allmählich ab und muss erneuert werden. So auch bereits bei der „Frisia VI", die im Januar 2004 auf der Diedrich-Werft eine neue Bodenbeplattung erhalten hat.