FDP kritisiert Landesregierung

Mecklenburg-Vorpommern hat nach Ansicht der FDP-Landtagsfraktion die Seenotrettung nicht im Griff. Die Liberalen befürchten, dass sich das Ausbaggern des Nothafens Darßer Ort weiter verzögert, so dass der Hafen zum Beginn der nächsten Segelsaison wieder nicht zur Verfügung steht. In der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des FDP-Abgeordneten Gino Leonhard, die am Montag bei der Fraktion einging, heißt es noch, der Baggerbeginn sei zwischen dem 31. August und 1. November geplant. Das Bauministerium hatte aber bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass die Arbeiten wegen der Wasservögel erst im November beginnen können.

Nach Angaben des Bauministeriums hat das dänische Unternehmen Peter Madsen Rederi den Zuschlag zur Ausbaggerung erhalten. Kriterium sei dabei die Wirtschaftlichkeit des Angebotes gewesen. Die Wiederinbetriebnahme des Hafens könne voraussichtlich 60 Tage nach Baggerbeginn erfolgen. Unterhaltungsbaggerungen seien erfahrungsgemäß im zweijährigen Abstand erforderlich, hieß es. Zuletzt war der Hafen laut FDP-Fraktion 2006 ausgebaggert worden.

Der Tod eines Seglers vor dem Darß hatte die Diskussion um den Nothafen in der vorigen Woche neu entfacht. Wieder hatte sich die Hilfeleistung nach Darstellung der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger verzögert, weil der Nothafen nicht zugänglich war.

Leonhard befürchtet nun, dass wegen der Herbststürme auch im November nicht mit den Arbeiten begonnen wird. Wegen des Zeitverzugs befürchtet er deutlich höhere Kosten. 600 000 Euro seien eingeplant.

Der Bau des bei Prerow geplanten Sportboothafens, der den Nothafen im Naturschutzgebiet überflüssig machen soll, werde frühestens 2012/13 fertig sein.

Da auch der DGzRS-Seenotkreuzer «Theo Fischer» ab Mitte November wegen Sanierungsarbeiten im Hafen Barhöft nicht mehr auf der Boddenseite des Darß liegen kann, sei demnächst auf einer rund 150 Kilometer langen Küstenzone kein Seenotkreuzer stationiert. Ein Seenotrettungshubschrauber fehle ebenfalls.

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