Fehmarnbelt-Querung soll Arbeit schaffen
Die umstrittene feste Fehmarnbelt-Querung soll Schleswig-Holstein nicht zur reinen Durchgangsstation machen.
«Wir wollen nicht bloßes Transitland werden, durch das Verkehrsmassen durchgeschleust werden», sagte Ministerpräsident Peter Harry Carstensen in Kiel nach einem Gespräch mit Wirtschaftsminister Jost de Jager (beide CDU) und Verantwortlichen aus der Region Fehmarn. Stattdessen müssten die?Potenziale genutzt werden, um Arbeitsplätze zu schaffen.
Die Ostsee-Querung soll von 2018 an Deutschland und Dänemark verbinden. Die Grünen im Landtag kritisierten, dass die Regionen in Schleswig-Holstein nichts davon hätten.
Die Landesregierung will sich unter anderem dafür stark machen, dass ein schleswig-holsteinischer Hafen zum Bauhafen wird. Dort sollen beispielsweise Baumaterialien angelandet werden. Der Hafen müsse sich aber gegen Standorte in Mecklenburg-Vorpommern, Polen oder Dänemark durchsetzen, sagte de Jager. Welcher Hafen im Land ins Rennen geschickt werde, sei noch nicht entschieden. Erst müssten im Januar die Anforderungsprofile vorliegen. Die Entscheidung trifft letztlich das Konsortium, das den Bau der Belt-Querung übernimmt.
Problematisch ist derzeit die Schienenanbindung im Hinterland. Bis Anfang nächsten Jahres würden drei Varianten geprüft. Man brauche eine Trasse, die den Tourismus nicht störe und zugleich für ihn genutzt werden könne, sagte Carstensen. Laut de Jager würde die «maximal beste» Trassenvariante aber 300 Millionen Euro zusätzlich kosten.
Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Andreas Tietze, übte die Kritik am geplanten Bau. «Schleswig-Holstein und besonders Ostholstein verlieren massiv an Wertschöpfung im Tourismus und im Fährverkehr - wirklich neue Wertschöpfung dagegen ist nicht in Sicht», sagte er. Gegner befürchten außerdem, dass der Bau die Umwelt schädigt und für Deutschland hohe Folgekosten entstehen. Der Staatsvertrag über die Fehmarnbelt-Querung soll am 15. Dezember ratifiziert werden. Geplanter Baubeginn ist 2012.