Fehmarnbeltquerung verliert Schrecken

Für viele Logistiker in Mecklenburg-Vorpommern hat die aus finanziellen und ökologischen Gründen umstrittene Fehmarnbelt-Brücke ihren Schrecken als möglicher Wachstumshemmer verloren.

Im Bemühen um ein wieder anziehendes Transportgeschäft nach dem Krisenjahr 2009 hätten die Nordost-Häfen trotz des für 2013 geplanten Baubeginns gute Chancen, sagte der Vorsitzende der Logistik-Initiative MV, Michael Kremp, gestern in Rostock. Im ersten Quartal dieses Jahres habe sich die Nachfrage leicht erholt. Der Chef des Wismarer Seehafens traf sich am Rande der Ostsee-Messe «Baltic Future» mit Kollegen zur 2. Branchenkonferenz Logistikwirtschaft.

«Als Häfen sind wir weiter gut in die Verkehrs-Schnittstellen der Ostsee integriert», meinte Kremp. An der positiven Perspektive für die Warenströme über den «Ostsee-Adria-Korridor» durch Mecklenburg- Vorpommern werde auch der schätzungsweise 5,5 Milliarden Euro teure Brückenschlag zwischen Fehmarn und der dänischen Insel Lolland nichts ändern. Mehr Sorgen mache der Branche zurzeit die Schuldenkrise in Griechenland, die auch den Kurs des Euro in den Keller drückt. «Wir können gar nicht wissen, was sich da noch abzeichnet», sagte Kremp.

Verkehrsminister Volker Schlotmann (SPD) unterstrich bei der Rostocker Konferenz die Bedeutung der Logistikwirtschaft als «Schmieröl» des Handels im Ostseeraum. Ihre Zukunft sehe alles andere als schlecht aus. Die Häfen böten oft die schnellsten, günstigsten und umweltfreundlichsten Verbindungen zwischen Skandinavien Mitteleuropa - «und zwar auch nach dem Bau der Fehmarnbelt-Querung».

Für die weitere Infrastruktur-Entwicklung Mecklenburg-Vorpommerns seien wichtige Weichen gestellt worden, erklärte Schlotmann vor rund 150 Logistikern aus dem In- und Ausland. Beispiele seien der Weiterbau der Autobahn 14 zwischen Schwerin und Magdeburg und der Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Rostock. Nach Angaben Kremps will die Brüsseler EU-Kommission bis zum Januar kommenden Jahres entscheiden, wie das Land künftig von der Erweiterung der Transeuropäischen Netze profitieren kann.

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