Fischer beklagen Einschränkungen
Nicht nur die ostdeutschen Küstenfischer, sondern auch ihre Berufskollegen in Schleswig-Holstein blicken sorgenvoll in die Zukunft.
Fangquoten, starre EU-Bürokratie aber auch die zunehmend andere Nutzung der Meere schränkten die Fischerei immer stärker ein, so die Geschäftsführerin des Landesfischereiverbandes Schleswig-Holstein, Gretel Flindt, Ende am Donnerstag in Heiligenhafen. Als jüngstes Beispiel nannte sie die geplante Verklappung von Baggergut, das beim Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals in der Eckernförder Bucht anfällt. Bei der Meeresnutzung hätten heute alle anderen mehr Rechte, als die Fischer, monierte Flindt.
Nach wie vor angespannt ist nach ihren Angaben die wirtschaftliche Situation der Fischer. Vor allem die Ostseefischer hätten 2009 erhebliche Einkommenseinbußen hinnehmen müssen. Während die Fangmengen dort nach dem Jahresbericht des Verbandes um rund zehn Prozent zurückgingen, sanken die Umsätze um rund 34 Prozent. Weitere Einbußen drohten durch die geplante Senkung der Fangquoten für Hering und Sprotte.
Die Küstenfischer in Mecklenburg-Vorpommern hatten 2009 eines der schlechtesten Ergebnisse seit 1990 eingefahren. Die Gesamterlöse der Kutter- und Küstenfischerei gingen im vergangenen Jahr gegenüber 2008 um ein Viertel von 13,2 Millionen auf 10,1 Millionen Euro zurück. Grund für die schlechte Bilanz ist nach Angaben des Landesverbandes der Kutter- und Küstenfischer die seit 2007 nahezu halbierte Heringsfangquote. Die Erhöhung der Dorschquote habe die Erlösverluste nicht ausgleichen können, sagte Verbandschef Norbert Kahlfuß.