Forschungsschiff nimmt Gestalt an
Die Berner Fassmer-Werft hat die ersten Sektionen des neuen Fischerei-Forschungsschiff „Clupea" für die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zusammengesetzt.
BLE-Präsident Dr. Hanns-Christoph Eiden, und der Leiter des Instituts für Ostseefischerei, Dr. Cornelius Hammer, begrüßten am Freitag den Neubau des Schiffs als Meilenstein für die Fischereiforschung im Küstengebiet von Ost- und Nordsee.
Die neue „Clupea" wird das dienstälteste Fischereiforschungsschiff der Bundesrepublik, die bisherige „Clupea", nach über 60 Jahren Dienstzeit ersetzen. „Mit der hoch modernen Technik an Bord leistet Deutschland seinen Beitrag zur europäischen Spitzenforschung in den Bereichen Küstenmeer-, Fischereiforschung und Fischereitechnik," betonte Eiden.
Der 28,80 Meter lange Ersatzbau wird vom Institut für Ostseefischerei ganzjährig in den Küstengebieten von Ost- und Nordsee zu umfangreichen Untersuchungen eingesetzt. Für die Fahrten in den flachen Boddengebieten wurde die „Clupea" mit einem sehr geringem Tiefgang von nur 2,28 Metern konzipiert.
Die Fassmer Werft hatte Mitte des Jahres 2009 den Zuschlag für die Ausschreibung erhalten. Der Neubau kostet rund 11 Millionen Euro. Seine Fertigstellung und Indienstellung ist für August 2011 geplant.
Vorrangig werden mit dem Schiff Bestandsdaten von kommerziell genutzten Fischbeständen ermittelt, etwa Dichte, Alter und Reife eines Schwarms. Die Untersuchungen erfolgen mit Schleppnetzfängen oder durch Larvenuntersuchungen mit Planktonnetzen.
„Das neue Schiff ermöglicht unseren Wissenschaftlern auch das Testen und Weiterentwickeln von fischerei- und surveytechnischer Forschung. Gleichzeitig können wir weitere Daten des Ökosystems ermittelt, zum Beispiel den Zustand kleiner Schwarmfischbestände mittels Akustiksurveys durch Echolote," unterstrich Institutsleiter Hammer.
Im Unterschied zur Vorgängerin, die als Seitenfänger eine veraltete und heute kaum mehr gebräuchliche Fangmethode anwendete, entspricht das neue Schiff in Größe und Ausstattung den modernen nordeuropäischen Fahrzeugen der kommerziellen Fischerei. Die 1949 als kommerzieller Fangkutter für die DDR-Küstenfischerei gebaute alte „Clupea" ist war das Rostocker Institut seit 1983 oim Einsatz. Die letzte größere Modernisierung liegt allerdings schon 22 Jahre zurück, ein Neubau war seit längerem angedacht