Frankreichs Fischer protestieren weiter

Die französischen Fischer haben ungeachtet weiterer Hilfszusagen der Regierung am Freitag ihre Protestaktionen gegen die hohen Treibstoffpreise fortgesetzt. Agrarminister Michel Barnier sagte den Fischern nach Aussage von Branchenvertretern individuelle Hilfen zu, die einen über 40 Cent hinausgehenden Preis von Schiffsdiesel ausgleichen sollen. Barnier selbst sagte, er sei mit der EU-Kommission über die zugesagten Hilfen zur Modernisierung der Fangflotte einig. Außerdem gebe Paris individuelle Sozialhilfen.
Die Fischer sehen ihre Forderungen aber nicht als erfüllt an und demonstrieren weiter. Sie behinderten mit Kuttern den Seeverkehr im Ärmelkanal und blockierten mehrere Häfen und Ölterminals. Zeitweise besetzten Fischer auch Hafenämter oder ließen an Autobahnmautstellen die Autofahrer umsonst passieren. In Concarneau in der Bretagne plünderten sie die Fischregale von Supermärkten und verteilten die Ware an Passanten.
Die stark gestiegenen Dieselpreise haben Experten zufolge strukturelle Probleme der französischen Hochseefischerei sichtbar gemacht. In den vergangenen zehn Jahren seien die französischen Kapazitäten dank der Subventionen um 30 Prozent gestiegen, erklärt der FAO-Fischexperte Serge Michel Garcia der Zeitung «La Tribune» (Freitag).  Gleichzeitig schrumpfen die Bestände wegen Überfischung, die Fischpreise sanken zuletzt wegen Importkonkurrenz.

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