Frenzel verteidigt Kurs
TUI-Chef Michael Frenzel hat zu Beginn der Hauptversammlung des Reisekonzerns seinen Kurs vor Aktionärskritik verteidigt. «Unsere Geschäfte waren und sind im Kern gesund», sagte Frenzel gestern in Hannover. Mit dem Verkauf der Mehrheit der Reedereitochter Hapag-Lloyd sei der Konzern auch finanziell gestärkt. Dennoch sei die Entscheidung richtig, die Dividende auszusetzen, weil dadurch die Substanz des Unternehmens gestärkt werde.
TUI hatte 2008 mit einem Verlust abgeschlossen und im ersten Quartal 2009 nur wegen des Gewinns aus dem Hapag-Lloyd-Verkauf schwarze Zahlen geschrieben. Der Marktführer leidet wie die gesamte Branche unter einer sinkenden Nachfrage nach Urlaub wegen der Wirtschaftskrise. Um Ergebnis und Preise zu halten, hat TUI die Kapazitäten gekürzt. Bei TUI Deutschland ist Kurzarbeit eingeführt.
Frenzel versicherte den Aktionären zugleich, die in Aussicht gestellte Sonderdividende aus dem Hapag-Lloyd-Verkauf sei nicht vergessen. «Sobald wir in einem erfreulicheren Finanzmarktumfeld neue Finanzierungsspielräume sehen, werden wir diese auch für eine Beteiligung unserer Aktionäre nutzen.» Angesichts der derzeit unsicheren Perspektiven durch die Wirtschaftskrise gelte es aber, «auf Sicht zu fahren», fuhr Frenzel fort. Oberste Priorität habe, das neu gewonnene finanzielle Polster zu erhalten.
Mehr: Im "THB Täglicher Hafenbericht".