Für mehr Schutz vor Piraten
Das Welternährungsprogramm (WFP) hat am Donnerstag in Nairobi mehr Schutz für Schiffe mit Hilfsgütern für Somalia gefordert. Am 25. Juni ende der Dienst einer niederländischen Fregatte als Begleiteskorte für WFP-Schiffe, sagte ein Sprecher der Hilfsorganisation am Donnerstag in Nairobi. Seit die Hilfsgüter seit vergangenem November unter bewaffnetem Schutz stünden, habe es keinen einzigen Überfall mehr gegeben. Eine Fortsetzung der Marine-Eskorten sei deshalb dringend notwendig.
Die Küste vor Somalia ist berüchtigt wegen zahlreicher Piratenüberfälle. Zur Zeit haben Piraten unter anderem einen deutschen und einen niederländischen Frachter in ihrer Gewalt. Seit Jahresbeginn wurden 31 Schiffe vor der somalischen Küste von Piraten angegriffen oder gekapert, darunter Fischerboote und Jachten.
«Ohne die Lebensmittelhilfe sind zwei Millionen Somalier von Hunger bedroht», warnte Peter Goossens, WFP-Direktor für Somalia. «Schiffsgesellschaften zögern, wenn es keinen bewaffneten Schutz für einen Transport nach Somalia gibt.» Das WFP habe bisher kein Angebot für eine neue Eskorte. Goossens fürchtet eine Katastrophe «größeren Ausmaßes», falls die Versorgungstransporte unterbrochen werden müssen. Derzeit bemühe sich das Welternährungsprogramm, seine Lager in Somalia aufzustocken. Die Lage in dem Land am Horn von Afrika sei besonders dramatisch, weil nicht nur die politische Lage unsicher sei und Flüchtlingselend herrsche, sondern auch Dürre und hohe Nahrungsmittelpreise den Menschen zu schaffen machten.