Gegen Windpark auf See
Die Insel Wangerooge will den Kampf gegen einen in der Nähe geplanten Windpark notfalls allein fortsetzen. Bislang hätten alle sieben ostfriesischen Inseln den Rechtsstreit gegen die Windparks «Nordergründe» und «Riffgat» gemeinsam geführt, sagte Bürgermeister Holger Kohls (parteilos).
Nach dem Scheitern der beiden Klagen Anfang Dezember hat Borkum jedoch am Montag den Verzicht auf eine Berufung beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg erklärt. Unabhängig davon werde Wangerooge dennoch die Zulassung beantragen, sagte Kohls. «Bei einer Zulassung wollen wir das Verfahren durchziehen.» Es müsse noch geklärt werden, ob sich die anderen Inseln beteiligen.
Windräder in Küstennähe schrecken nach Ansicht der Inseln Touristen ab und bedeuten ein hohes Sicherheitsrisiko: Die Kommunen befürchten mögliche Zusammenstöße von havarierten Schiffen mit den Windkraftanlagen. Deren Türme sind bis zu 84 Meter hoch, mit den Rotoren kommen sie auf eine Höhe von 146 Metern. «Nordergründe» ist rund 13 Kilometer nordöstlich von Wangerooge mit 18 Anlagen geplant. Der Betreiber ist die Energiekontor AG in Bremen.Auf Borkum hatte sich nach einem Patt im Verwaltungsausschuss keine Mehrheit für den Berufungsantrag zu «Riffgat» gefunden. Nach Angaben von Teilnehmern habe es Sorgen um mögliche Kosten von 31 000 Euro beim Scheitern einer Klage gegeben. Grundsätzlich befürworte die Insel zwar Windräder auf See. Borkum werde jedoch bereits durch die massive Industrieansiedlung an der niederländischen Küste belastet und sehe die Sicherheitsbedenken nicht ausgeräumt.