Geldstrafe für Werft nach „Queen Mary 2“-Unglück
Gut vier Jahre nach dem tödlichen Gangwayeinsturz am Luxusliner „Queen Mary 2" müssen ein französischer Schiffbauer sowie ein Zulieferer Geldstrafen zahlen. Ein Gericht im westfranzösischen Saint-Nazaire verurteilte am Montag die Werft Chantiers de l’Atlantique sowie die Firma Endel, die für die Gangway zuständig war, zur Zahlung von jeweils 177 500 Euro, wie der Radiosender France Info berichtete. Bei dem Unfall im November 2003 waren 16 Menschen getötet und etwa 30 weitere verletzt worden, als die Gangway nachgab.
Die Staatsanwaltschaft hatte die höchstmöglichen Geldstrafen von zweimal 225 000 Euro gefordert. Die beiden Unternehmen hatten sich gegenseitig die Schuld an dem Unglück gegeben. Dagegen wurden acht Angestellte der beiden Betriebe freigesprochen. Der Freispruch habe bei den Angehörigen der Opfer, die den Prozess verfolgt hatten, Empörung ausgelöst, berichtete France Info. Die Opfer, meist Angehörige und Freunde der Werftarbeiter, hatten das Schiff besichtigen wollen, das in der Werft Chantiers de l’Atlantique in Saint-Nazaire gebaut worden war. Als plötzlich die Gangway nachgab, stürzten sie fast 20 Meter in die Tiefe.