„Georg Büchner“: Weiter keine Klarheit über Untergang
Zwei Jahre nach dem Untergang des ehemaligen Rostocker Hotelschiffs „Georg Büchner“ gibt es noch immer keine Erkenntnisse über die Unglücksursache. Das Schiff war am Abend des 30. Mai 2013 vor Danzig unter ungeklärten Umständen gesunken, als es ins litauische Klaipeda geschleppt werden sollte. Es liegt in gut 35 Metern Tiefe auf dem Grund der Ostsee.
Wie der Rostocker Hafenkapitän Gisbert Ruhnke sagte, habe die Stadt vor wenigen Monaten rund 100 000 Euro aus dem Verkauf des Schiffes erhalten. Das Geld liege auf einem Konto des Hafen- und Seemannsamts der Stadt. Es dürfe nur für soziale maritime Zwecke verwendet werden. „Bis jetzt haben wir da noch nichts“, so Ruhnke.
Noch gibt es keine Anhaltspunkte, warum das Schiff sank. Bestrebungen, es zu heben, gibt es bisher nicht. „Das ist teurer als der Erlös aus einer Verschrottung“, sagt Ruhnke. Auch störe das Wrack an seinem jetzigen Platz auf dem Ostseegrund nicht.
Die „George Büchner“ war einst im Liniendienst zwischen Antwerpen und dem Kongo im Einsatz. 1967 wurde der Kolonialversorger an die Deutsche Seereederei in Rostock verkauft und diente dort als Ausbildungsschiff. Der Rostocker Förderverein Traditionsschiff bewirtschaftete es dann jahrelang. Doch 2012 sah sich der Verein gezwungen, die „Georg Büchner“ abzugeben, weil er sie nicht mehr wirtschaftlich betreiben konnte. Eine Gesellschaft mit Sitz auf den Seychellen soll das Schiff dann gekauft haben.
Am 30. Mai 2013 soll die „Georg Büchner“ bei gutem Wetter auf der Höhe von Danzig mehrere Manöver durchgeführt haben. Warum, ist unklar. Menschen waren nicht an Bord. Es gab auch Berichte, dass das Schiff in eine 45-Grad-Schieflage geriet und nicht mehr manövrierbar war. Nach etwa eineinhalb Stunden sei es gesunken. dpa/bre