Geteilte Meinung
Die geplante feste Verbindung über den Fehmarnbelt stößt bei den betroffenen Norddeutschen und Dänen auf ein gemischtes Echo. Wie die für das Projekt zuständige Fehmarnbelt A/S in Kopenhagen am Mittwoch mitteilte, ergab eine repräsentative Umfrage eine Zustimmung von 30 Prozent in Norddeutschland und 42 Prozent in Dänemark. Als «neutral» stuften sich 43 Prozent der Norddeutschen - gemeint sind in diesem Fall die Bewohner Hamburgs, Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns - und 36 Prozent der Dänen ein. Negativ äußerten sich in Norddeutschland 26 Prozent sowie in Dänemark 22 Prozent. Die Meinungsforscher hatten auf beiden Seiten der Grenze jeweils 1000 Menschen zu ihrer Einstellung befragt.
Eine deutliche Mehrheit von 60 Prozent auf deutscher Seite und 61 Prozent in Dänemark äußerte die Erwartung, dass die Brücke beziehungsweise ein Tunnel «der Entwicklung Norddeutschlands und der betroffenen dänischen Region nutzen wird». Nach dem Willen der Regierungen in Kopenhagen und Berlin soll die 19 Kilometer lange Verbindung zwischen dem dänischen Rødby und Puttgarden auf der schleswig-holsteinischen Insel Fehmarn 2018 fertig sein. Die Dänen wollen die bisher auf 4,4 Milliarden Euro geschätzten Kosten für die Querung selbst fast vollständig allein tragen, weil das Interesse im eigenen Land deutlich höher liegt als in Deutschland.
Kritiker monieren neben Umweltbelastungen auch die offiziellen Prognosen für den zu erwartenden Verkehr zwischen Kopenhagen und Hamburg als viel zu hoch. Die derzeit gut vierstündige Fahrzeit zwischen beiden Städten soll sich durch die Querung um eine Stunde verkürzen. Nachdem Dänemarks Parlament vor Ostern grünes Licht für die Planung des Bauprojektes gegeben hat, soll vor den Sommerferien auch der Bundestag zustimmen.