Giftmüllwrack vor Kalabrien?

Ein vermutlich mit Giftmüll beladenes Schiffswrack ist vor der Küste Kalabriens entdeckt worden.

Auf Geheiß der Staatsanwaltschaft konnte das Schiff laut italienischen Medien am Samstag mit einem Spezialroboter erstmals inspiziert werden. Der Frachter befindet sich rund 20 Seemeilen vor Cetraro in 500 Metern Tiefe. Durch ein Loch im Bug seien Fässer zu erkennen, hieß es. Eine Entnahme zu Untersuchungszwecken sei bisher nicht möglich gewesen.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es sich bei dem Frachter um einen von der Mafia absichtlich versenkten Giftmülltransport handeln könnte. Ein Überläufer der kalabrischen Mafia hatte im Rahmen einer Ermittlung gegen illegale Müll-entsorgung von einem Schiff mit dem Namen „Cunsky" berichtet, das von der Mafia mit einer Explosion am Bug versenkt worden sei.

Die 1956 gebaute „Cunsky" wurde 1988 und 1989 von der italienische Regierung eingesetzt, um radioaktiven Müll aus dem Libanon zu entsorgen. Offiziell war der 5995-Tonnen-Frachter nach einer Umbenennung in „Shahinaz"
1992 verschrottet worden. Laut der linksgerichteten italienischen Zeitung „Il Manifesto" sollen seine Maße mit denen des nun gefundenen Wracks übereinstimmen. Da der Namen bisher nicht erkennbar war, ist die Identität des Frachters aber noch nicht eindeutig geklärt.

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