Große Parade für "Passat"

In Travemünde wird von heute bis Sonntag der 100. Geburtstag der legendären Viermastbark „Passat“ gefeiert.

Die Feierlichkeiten beginnen um 15 Uhr, wenn mehr als 25 Windjammer als Gratulanten einlaufen, darunter die Großsegler „Mir“ und „Sedov“. Ein Höhepunkt soll nach Angaben der Hansestadt eine Licht- und Toninszenierung zur Geschichte der „Passat“ werden, die am Freitag und Sonnabend jeweils ab etwa 22.30 Uhr zu erleben ist. Eine Auslaufparade der Großsegler beendet am Sonntag das Fest. Auf einer Festmeile zwischen Fischereihafen und Travepromenade stellen sich Fischer, Bootsbauer und andere maritime Handwerker vor.

Zusätzlich werden sich alle Länder präsentieren, die die Bark je bereist hat. An Bord der „Passat“ begann bereits gestern eine Ausstellung der Reederei F. Laeisz. Am 2. März 1911 wurde der Segler bei Blohm & Voss in Hamburg auf Kiel gelegt. Auftraggeber war die Reederei F. Laeisz. Nach dem Stapellauf am 20. September 1911 trat das Schiff Heiligabend desselben Jahres seine Jungfernreise von Hamburg um Kap Hoorn nach Valparaiso an. Die „Passat“ gehörte zu der Serie der sogenannten „Flying P-Liner“. Von diesen Seglern gibt es noch die in New York liegende „Peking“, die „Pommern“ auf den Åland-Inseln und die „Padua“, die heute unter russischer Flagge als „Kruzenshtern“ fährt. Zum Andenken des Jubiläums erinnern die Schiffergesellschaf zu Lübeck und der Nautische Verein Lübeck mit einem kleinen Informationsstand in der Nähe des Schiffes an die geschichtsträchtige Zeit der „Passat“.

So sollte sie 1951 aus wirtschaftlichen Gründen eigentlich abgewrackt werden. Der Lübecker Reeder Heinz Schliewen kaufte aber die „Passat“ und die ähnliche „Pamir“ und ließ beide zu frachttragenden Segelschulschiffen für die Handelsmarine umbauen. Als die Reederei 1953 in Konkurs ging, übernahm die von 40 deutschen Reedern gegründete „Stiftung Pamir und Passat“ beide Schiffe.

Der Untergang der „Pamir“ im September 1957, bei dem 80 Seeleute den Tod fanden, besiegelte auch das Schicksal der „Passat“. Als sie wenige Wochen nach der Katastrophe ebenfalls in einen schweren Orkan geriet und Schlagseite bekam, wurde sie außer Dienst gestellt. Die Hansestadt Lübeck kaufte das Schiff für umgerechnet rund 161 000 Euro und rettete es vor der Verschrottung. Seit 1960 liegt es unweit der Travemündung vor Anker. 1978 wurde die Viermastbark als Beispiel deutscher Seefahrtsgeschichte unter Denkmalschutz gestellt.

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben