Hängepartie geht weiter
Die Milliarden-Staatsbürgschaft für die angeschlagene Containerschiff-Reederei Hapag-Lloyd verzögert sich weiter. Die Haushaltsexperten des Bundestags streiten noch immer mit der amtierenden Bundesregierung über vertragliche Details des Hapag- Rettungspakets, hieß es am Montag in Berliner Koalitionskreisen.
Ursprünglich sollte die schon zweimal verschobene Hilfe zu Wochenbeginn unter Dach und Fach sein. Bund und Land Hamburg wollen zu 90 Prozent für Bankenkredite von 1,2 Milliarden Euro bürgen. Der Reisekonzern TUI ist Hauptaktionär bei der fünftgrößten Linien-Reederei der Welt, die wegen der Wirtschaftskrise ins Schlingern geraten ist.
Die Haushälter hatten Nachbesserungen nach dem Vorbild des Banken- Rettungsschirms wie eine Beschränkung von Vorstandsbezügen oder ein Verbot von Dividendenausschüttungen für die Reederei und deren Eigentümer gefordert.
Der SPD-Haushaltsexperte Carsten Schneider sagte dem «Handelsblatt»: «Nur wenn der Bund die von uns geforderten Auflagen umsetzt, werden wir den Hilfen für Hapag-Lloyd zustimmen.» Dafür könnte eine Sondersitzung des Haushaltsausschusses nötig sein.