Hafenbetriebe appellieren an Lokführer
Die deutschen Hafenbetriebe haben am Dienstag an die Lokführergewerkschaft GDL appelliert, den Schienenverkehr zu den Seehäfen von ihrem für den morgigen Freitag geplanten Streik auszunehmen. Wir möchten Sie bitten, darauf hinzuwirken, dass der maritime Logistikstandort Deutschland keinen Schaden nimmt, heißt es in einem Schreiben des Hauptgeschäftsführers des Zentralverbandes der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), Klaus Heitmann, an den GDL-Vorsitzenden Manfred Schell. Um erhebliche volkswirtschaftliche Schäden zu vermeiden, solle der Hinterlandverkehr der deutschen Seehäfen durch den Arbeitskampf nicht beeinträchtigt werden. Allein von und zu den Häfen Hamburg und Bremen/Bremerhaven fahren täglich rund 350 Güterzüge. Sie transportieren zum einen Massengüter wie Kohle, Erze, Futtermittel und Getreide, zum anderen Container und Autos. Der Anteil der Schiene am deutschen Seehafenhinterlandverkehr beträgt rund 30 Prozent. Beim Containertransport über längere Strecken liegt dieser Anteil sogar bei über 70 Prozent. Allein im größten deutschen Seehafen Hamburg müssen täglich im Durchschnitt mehr als 9000 Container mit der Bahn gebracht oder abtransportiert werden. Das Volumen ist so hoch, dass es nicht kurzfristig durch Lastwagen zu transportieren ist. Der Containerverkehr ist eine seit Jahren stark wachsende Branche und soll sich bis zum Jahr 2015 nochmals verdoppeln. Hamburg ist der größte europäische Eisenbahnhafen und will in den kommenden Jahren allein 500 Millionen Euro in den Ausbau und die Verbesserung der Hafenbahn investieren.