HDW kündigt U-Boot-Verträge
Die Howaldtswerke-Deutsche Werft GmbH, die zum Werftenverbund ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) gehört, hat U- Boot-Verträge mit dem griechischen Verteidigungsministerium gekündigt.
Grund dafür sind ausstehenden Zahlungen in Höhe von rund 524 Millionen Euro, wie TKMS gestern in Hamburg mitteilte. Die Verträge zwischen HDW sowie Hellenic Shipyards S.A. (HSY/Athen), die ebenfalls zum TKMS-Verbund gehören, und dem griechischen Verteidigungsministerium waren in den Jahren 2000 und 2002 unterschrieben worden. Von den ausstehenden Zahlungen entfallen 300 Millionen auf HSY. Beide Unternehmen wollen ein Schiedsverfahren einleiten.
Der erste Auftrag umfasste den Bau von vier U-Booten der Klasse U214 mit einem außenluftunabhängigem Brennstoffzellenantrieb für die griechische Marine (Programm «Archimedes»). Alle vier U-Boote seien mittlerweile fertiggestellt, teilte TKMS mit. Der zweite Bauauftrag («Neptun II») umfasste die Modernisierung von drei U-Booten der Klasse 209, die ebenfalls auf Brennstoffzellentechnologie umgestellt wurden. 2006 hatten HDW und HSY dem Verteidigungsministerium das erste U-Boot der Klasse 214 angeboten.
Der Kunde habe das Boot nicht abgenommen, obwohl es alle Leistungsnachweise erbracht habe und diese teilweise sogar deutlich übererfüllt wurden, teilte TKMS mit. HDW und HSY hätten über mehr als zwei Jahre Gespräche mit der griechischen Regierung geführt, die keine Lösung brachten. Für HDW und HSY sei eine Fortführung des Vertrages aus wirtschaftlicher Sicht nicht länger vertretbar.
Seit dem Erwerb der griechischen Werft Hellenic Shipyards im Januar 2005 habe ThyssenKrupp Marine Systems HSY modernisiert und ausgebaut. Heute verfüge Griechenlands größte Werft über die modernste Fertigung konventioneller U-Boote im Mittelmeer-Raum, hieß es.