Hegemann braucht Staatsbürgschaft

Die Werften der Bremer Hegemann-Gruppe setzten auf Staatshilfen von Bund und aus dem Land Mecklenburg-Vorpommern. Mit den Bürgschaften soll die Zwischenfinanzierung für die Fertigstellung von drei Schiffen abgesichert werden, sagte eine Unternehmenssprecherin gestern in Bremen. Das Containerschiff und zwei Mehrzweckschiffe sind derzeit auf den Werften in Stralsund, Berne und Wolgast im Bau.

Die Fertigstellung der Schiffe, deren Kaufpreis pro Stück bei 35 Millionen Euro liegt, ist für Herbst 2009 und Frühjahr 2010 geplant. Unklar ist auch noch die Finanzierung für vier weitere Schiffe, deren Bau noch nicht begonnen hat.

Am vergangenen Freitag hatten Vertreter der Werft, des Bundes und Landes sowie der beteiligten Banken erste Verhandlungen über entsprechende Staatshilfen von Land und Bund aufgenommen. Die Bürgschaft soll im Verhältnis 60 zu 40 zwischen Bund und Land aufgeteilt werden, bestätigte ein Sprecher des Schweriner Wirtschaftsministeriums. Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) zeigte sich am Rande eines Investorentages in Lubmin zurückhaltend zuversichtlich, dass die Verhandlungen über die Hilfen zum Abschluss geführt werden können. «Ich gehe davon aus, dass es möglich ist», sagte er. Allerdings seien für eine Entscheidung noch Zuarbeiten der Werft über die Zukunftsfähigkeit ihrer Konzepte erforderlich. «Man kann nicht Bürgschaften wild in die Landschaft hineinvergeben.» Die Höhe des Bürgschaftsvolumens ist unbekannt.

Die Gewerkschaft IG Metall unterstützt die Bemühungen der Hegemann-Gruppe um Staatshilfen für Schiffbauprojekte in Stralsund, Wolgast und Berne. «Die Werften brauchen die Bürgschaften, um aus der Wirtschaftskrise zu kommen», sagte der Beauftragte der IG Metall in Vorpommern, Jan Bloempott, in Stralsund. Sollten die Bürgschaften nicht gewährt werden, drohe Kurzarbeit in größerem Ausmaß.

Die IG Metall plant für Donnerstag einen Aktionstag auf den norddeutschen Werften. Auch in Wolgast und Stralsund wollen die Schiffbauer für die Rettung ihrer Werften auf die Straße gehen. Die Volkswerft in Stralsund zählt 1200, die Peene-Werft in Wolgast zählt rund 800 Mitarbeiter.

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