Helmut Wieck geht in den Ruhestand

Die 1962 gebaute „Cap San Diego“ ist der größte fahrtüchtige Museumsfrachter der Welt (Foto: Eckardt)
Helmut Wieck, Prokurist und Leiter der Abteilung Schiffsan- und -verkauf und Neubaukontrahierungen bei der Peter Döhle Schiffahrts-KG in Hamburg, verabschiedet sich nach 44 Berufsjahren zum Monatsende in den Ruhestand.
Der 61-jährige Reedereikaufmann und Schiffsmakler kam nach siebenjähriger Tätigkeit für seinen Ausbildungsbetrieb Eimbcke Chartering und weiteren Stationen bei Macholl & Specht, W. von Essen & W. Jacoby, sowie Graf von Schimmelmann am 1. September 1983 zu Peter Döhle. Durch seine Vermittlung kamen unzählige S&P-Transaktionen und Neubaubestellungen bei in- und ausländischen Werften für das Haus Peter Döhle und dessen Reederkundschaft zustande. Seit Beginn der 1990er Jahre sorgten Helmut Wieck und seine Kollegen mit ihrem großen Kundenkreis vor allem auf der Stettiner Werft und bei J. J. Sietas in Neuenfelde für Vollbeschäftigung mit Containerschiff-Serien. Ab 2002 kam man auch mit chinesischen Schiffbauern gut ins Geschäft. Mehr als 50 Aufträge für Feedercarrier und kleine Bulker wurden dort platziert. Aber eine ganz besondere Beziehung hat der Makler Helmut Wieck zu dem Hamburger Museums-Frachter „Cap San Diego“. Ohne ihn wäre das vor 30 Jahren schon zur Verschrottung vorgesehene Schiff wahrscheinlich nicht aus China an die Elbe zurückgekehrt. Wieck vermittelte im Frühjahr 1986 zunächst den Verkauf des vor 55 Jahren in Finkenwerder vom Stapel gelaufenen, früheren Hamburg-Süd-Frachters von der spanischen Reederei Ybarra für 1,9 Millionen Dollar an Navorient (Hongkong), die ein Jahr zuvor schon das Schwesterschiff „Cap San Marco“ zum Abbruch in China erworben hatten. Die „San Diego“ wurde als „Sangria“ unter der Flagge von St. Vincent & Grenadines nach Asien überführt. Als unmittelbar vor Beginn der Verschrottung, am 12. August 1986, die Entscheidung zum Weiterverkauf an die Stadt Hamburg fiel, war Wieck erneut als Makler eingeschaltet. Diesmal einigte man sich auf einen Kaufpreis von 2,45 Millionen Dollar und arrangierte eine Ladung für die Positionierungsreise von China nach Nordspanien. Am 27. Oktober 1986 machte die „Sangria“ in Cuxhaven fest. Dort ging die 20-köpfige indische Überführungs-Crew von Bord. Zwei Tage später wurde am Heck die Bundesflagge gehisst, und aus „Sangria“ wurde wieder „Cap San Diego“. Am 31. Oktober kam der „Weiße Schwan des Südatlantiks“ mit einer Besatzung von etwa 70 Freiwilligen und über 200 Gästen, unter ihnen auch Helmut Wieck, die Elbe hoch. An der Überseebrücke wurde das Schiff von Kapitän Manfred Stroncik an den damaligen Bürgermeister Klaus von Dohnanyi übergeben. ED/pk