Historisches Schiffswrack vor Sylt von Archäologen untersucht

Der Fund in Hörnum ist ungewöhnlich (Bild: NDR)
An der Sylter Südspitze hat ein Archäologen-Team ein erst diese Woche entdecktes Schiffwrack begutachtet. "Es handelt sich um ein Plattbodenschiff aus Eiche und Nadelholz, was typisch für diese Region ist", sagte eine Sprecherin des archäologischen Landesamtes am Freitag über den am Dienstag von einer Spaziergängerin im Sand erspähten Fund.
Die dendochronologische Untersuchung läuft demnach noch, doch die Forscher vermuten, dass es auf dem 17. Jahrhundert stammen könnte.
Bei ihrer Untersuchung fotografierten die Archäologen des Landesamtes aus Schleswig das mehrere Meter lange Schiff, vermaßen es und nahmen mit einer Motorsäge Proben. Teilweise steckt das Wrack, über das zuvor die "Sylter Rundschau" berichtet hatte, noch im Sand fest. Wind und Wasser hatten es an der Hörnum Odde freigelegt. Herbststürme hatten dort in den vergangenen Jahren viel Sand weggespült.
"Bergen wird man es wahrscheinlich nicht können", sagte die Sprecherin des Landesamtes. Zwar sei der Fund am Strand etwas Besonderes, doch Ausgrabung, Transport und Konservierung des Holzes seien auch sehr aufwendig. "Wir finden nicht jede Woche ein Wrack". Sie appellierte an Spaziergänger, die nur bei Ebbe zugängliche Fundstelle dennoch nicht zu betreten. "Wir wissen noch nicht genug über das Schiff."
Mit einem speziellen Computerprogramm wollen die Archäologen nun zunächst eine 3D-Ansicht des Schiffes erstellen, das früher vermutlich für den Transport von Waren oder auch zum Fischen gebraucht wurde. (dpa)