Hochseefischerei: Fangquoten und Erlöse 2016 stabil

Die deutsche Hochseefischerei ist Verbandsangaben zufolge mit den Fängen und Erlösen des Jahres 2016 zufrieden. "Die Quoten sind abgefischt", sagte der Vorsitzende des Deutschen Hochseefischerei-Verbandes, Uwe Richter, der Deutschen Presse-Agentur.

Gefangen wurden Kabeljau, Schellfisch und Seelachs vor Norwegen und Rotbarsch vor der Grönländischen Küste und auch Heringe und Makrelen in der Nordsee. Als letztes habe sich ein Schiff mit Schwarzem Heilbutt an Bord auf den Heimweg gemacht. "Am Freitag sind alle acht Schiffe im Hafen, so dass die Fischer das Jahresende zu Hause verbringen können", versicherte er. Am 2. Januar starte die neue Saison mit dem Makrelenfang.

Richter zufolge bewegten sich die Fangquoten auf dem Vorjahresniveau. Sie seien über die Jahre relativ stabil. Es gebe in der Hochseefischerei keine so drastischen Quotenkürzungen wie für die
Kutter- und Küstenfischer in Nord- und Ostsee. Auch für 2017 gleichen sich nach seinen Worten Quotenkürzungen wie beim Rotbarsch wegen der Bestandssicherung mit Erhöhungen wie beim Kabeljau wieder aus.

Auch die Erlöse seien 2016 stabil gewesen. Voraussetzung dafür sei allerdings auf dem europäischen Markt das MSC-Siegel für nachhaltige Fischerei für Kabeljau, Schellfisch und Seelachs, Hering, Makrele und Blauen Wittling. "72 Prozent der gesamten Anlandungen aus europäischen Gewässern sind MSC-zertifiziert", sagte Richter, der auch Geschäftsführer der Euro-Baltic Fischverarbeitung in Sassnitz-Mukran ist. Nichtzertifizierter Fisch wie Schwarzer Heilbutt und Rotbarsch werde überwiegend im asiatischen Raum vermarktet.

Zeitlich begrenztes Siegel

Das MSC-Siegel wird für fünf Jahre vergeben, allerdings würden die Fischbestände, die Fangtechnik und Fangeinsätze jährlich bewertet, sagte Richter. So könne das Siegel bei einem Bestandsrückgang ausgesetzt werden. Die Fangtechnik dürfe den Meeresboden nicht zerstören. Die Fischerei müsse Schongebiete und Schutzzonen meiden und untermaßige Beifänge vermeiden.

Das im Vorjahr heftig diskutierte Rückwurfverbot für Fische, die zu klein sind, sowie für unerwünschte Beifänge ist Richter zufolge in der Fischerei etwa auf Hering und Makrele kein Aufregerthema mehr.
Die Beifänge seien dank entsprechender Netze gering. Die Fischer seien bemüht, sie zu vermarkten. So gingen bei der Makrelenfischerei häufig Seehechte mit in die Netze, die auf die Makrelenquote angerechnet würden. Problematisch sei es nur bei Fischarten, für die Deutschland keine Quote habe. Dann müsse getauscht werden, oder die Beifänge werden auf die Zielfischarten angerechnet. Nicht vermarktbare Beifänge werden zu Tiermehl für die Futterindustrie verarbeitet.

Im kommenden Jahr soll die Hochsee-Fischereiflotte zwei neue Trawler erhalten, die zwei alte Schiffe ersetzen. So werde mit der "Kiel" das älteste deutsche Hochseefischereifahrzeug von Anfang der 1970er Jahre außer Dienst gestellt. (dpa)

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben