Hoffnung bei Nordic-Yards

Neuerliche Spekulationen über kurz bevorstehende Aufträge für die ums Überleben kämpfenden Nordic-Werften sind beim früheren Wadan-Betriebsrat auf Skepsis gestoßen.

«Ich weiß?überhaupt nichts über solche Bestellabsichten», sagte der Belegschaftsvertreter der Schiffbauer in Rostock-Warnemünde, Harald Ruschel. Bei «Abschlüssen in trockenen Tüchern» werde Werfteigner Witali Jussufow der erste sein, der dies mitteile.

Der Russe bemühe sich nach Kräften, aber sichere Perspektiven gebe es weiterhin nicht. Ruschel warnte vor überzogenen Hoffnungen: «Seit eineinhalb Jahren hören wir jetzt immer wieder neue Versprechen.»

Der Bremer «Weser-Kurier» hatte berichtet, die im Juni insolvent gewordenen und im August von Jussufow gekauften Werften hätten eine feste Aussicht auf die ersten Neubauaufträge seit dem Frühjahr 2008.

Das Offshore-Unternehmen Beluga Hochtief Offshore (BHO) wolle demnach vier Installationsschiffe für die geplanten Windparks in der Nordsee bei Nordic bauen lassen. Die Spezialfrachter im Wert von knapp 750 Millionen Euro sollen dem Zeitungsbericht zufolge in Wismar und Warnemünde bestellt werden. Nach Informationen des «Weser-Kuriers» unterzeichneten der Bremer Reeder Niels Stolberg im Auftrag der BHO und Jussufow inzwischen eine entsprechende Absichtserklärung.

Eine Sprecherin Jussufows war auf dpa-Anfrage leicht zurückgerudert. Es würden «vielversprechende Gespräche mit interessierten Unternehmen und potenziellen Kunden» geführt, hieß es.

Man führe Verhandlungen, in erster Linie mit deutschen und russischen Reedern. «Selbstverständlich unternehmen wir alles Denkbare, um diese Verhandlungen zu konkreten Resultaten zu führen. Neuigkeiten im Sinne von abgeschlossenen Verträgen gibt es aber vorläufig nicht.»

Der endgültige Vertrag soll laut «Weser-Kurier» nach der Klärung letzter technischer Details im März folgen, der erste Neubau bereits im Frühjahr 2012 abgeliefert werden. Zudem plane Beluga den Bau von vier Kabellegern für 166 Millionen Euro, die 2012 und 2013 zur Flotte stoßen sollen. Eine geeignete Werft werde noch gesucht.

Ruschel sagte, derlei Ankündigungen stimmten ihn zuversichtlich.

Auf einer Mitgliederversammlung der IG Metall am vergangenen Freitag sei das Thema indes nicht zur Sprache gekommen. Immer nur Erwartungen zu wecken, reiche nicht aus: «Gestern verkünden sie das Ende für Warnemünde, heute schon soll es weitergehen. Offenbar sind diese Aufträge so heiß, dass man sie noch gar nicht anfassen kann.» Der Chef der Wadan-Transfergesellschaften, Oliver Fieber, rechnet derzeit nicht damit, dass 2010 in Rostock-Warnemünde Schiffe gebaut werden.

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