HSH Nordbank plant Schiffspfandbrief
Die HSH Nordbank plant, noch in diesem Jahr einen Schiffspfandbrief zu begeben. Dabei wird die Deckungsmasse aus Schiffskrediten der HSH Nordbank bestehen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in der Hansestadt mit. Wir sind zuversichtlich, als neuer großer Emittent den Schiffspfandbriefmarkt künftig aktiv mitzugestalten?, sagte Eckehard Dettinger-Klemm, Mitglied des Vorstandes der HSH Nordbank und zuständig für die Kapitalmarktbereiche. Vorgesehen sei, Schiffspfandbriefe sowohl in Euro als auch in US-Dollar zu begeben. Damit wird die Bedeutung von US-Dollar-Schiffspfandbriefen insgesamt steigen und die Attraktivität für internationale Investoren zunehmen?, ergänzt Dettinger-Klemm. Das Engagement kann erfolgen, weil die HSH Nordbank AG jetzt von der Bundesanstalt für Finanmzaufsicht (BaFin) die Lizenz zur Begebung aller drei Pfandbriefarten nach dem am 19. Juli 2005 in Kraft getretenen neuen deutschen Pfandbriefgesetz (PfandBG) erhalten hat. Die HSH Nordbank ist damit in der Lage, Investoren künftig die gesamte Palette des Pfandbriefmarktes, also Öffentliche Pfandbriefe, Hypothekenpfandbriefe und Schiffspfandbriefe, anzubieten. Durch die Begebung von Schiffspfandbriefen erschließt sich die Bank zum Beispiel eine weitere Refinanzierungsquelle für das Schiffsfinanzierungsgeschäft. Mit einem Geschäftsvolumen von rund 25 Milliarden Euro ist die HSH Nordbank der weltweit größte Schiffsfinanzierer. Das Pfandbriefgesetz regelt auch die Emission von Schiffspfandbriefen und öffnet nunmehr grundsätzlich jedem Kreditinstitut, das die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt, die Möglichkeit Schiffspfandbriefe zu emittieren. Die bisherige Gesetzesgrundlage, das Gesetz über Schiffspfandbriefbanken (Schiffsbankgesetz), erlaubte bisher nur zwei Spezialkreditinstituten die Ausgabe von Schiffspfandbriefen. Wie die HSH Nordbank weiter mitteilte, habe das erste Quartal im Geschäftsfeld Shipping vor dem Hintergrund eines sich abkühlenden Marktes vielversprechend begonnen. So erhöhte sich das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge um 23 Prozent auf 71 Millionen Euro. Die Kernkapitalrentabilität verbesserte sich auf 21,4 Prozent (Vorjahr: 19,5 Prozent). So sei zum Beispiel für einen skandinavischen Kunden die Akquisition einer der größten Schiffsmanagementfirmen strukturiert und finanziert worden. Das Neugeschäft sei nach wie vor lebhaft. Die Risikovorsorge verharrte in Folge des stabilen Marktumfeldes auf niedrigem Niveau. In Asien habe die HSH Nordbank ihre Präsenz verstärkt. Mit dem Aufbau eines Experten-Teams in Hongkong und Singapur positioniere sich die Bank damit auch in Asien künftig noch stärker als langfristiger Partner für Schifffahrtskunden. Insgesamt habe die HSH Nordbank mit dem erfolgreichen Geschäftsverlauf in den ersten drei Monaten dieses Jahres nahtlos an das gute Ergebnis in 2005 angeknüpft. Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 10,5 Prozent auf 339 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss konnte kräftig um 41,8 Prozent auf 132 Millionen Euro gesteigert werden. Die Eigenkapitalrendite erreichte 15,4 Prozent.