Jetzt offiziell: Baubeginn für Fehmarnbelttunnel erst 2015

Fährhafen Puttgarden: Am linken Bildrand die Stelle, wo der Belttunnel beginnen soll. Grafik: Femern A/S
Der Baubeginn für den geplanten Fehmarnbelt-Tunnel verzögert sich um ein ganzes Jahr. Statt Mitte 2014 werden die Bauarbeiten erst im Sommer 2015 beginnen. Darüber habe die staatliche dänische Planungsgesellschaft Femern A/S den dänischen Verkehrsminister Henrik Dam Kristensen informiert, teilte die Gesellschaft am Mittwoch mit.
Berichte über eine Bauverzögerung gab es bereits seit Wochen. Auch Femern-Sprecher Karsten Holmegard hatte der Deutschen Presse-Agentur Ende März bestätigt, dass sich der Baubeginn verzögern werde, aber kein konkretes Datum genannt.
Nach dem neuen Zeitplan soll die Umweltverträglichkeitsprüfung für das Milliardenbauwerk auf dänischer Seite im Mai 2013 beginnen, mit der Verabschiedung des erforderlichen Baugesetzes im dänischen Parlament werde für Ende 2014 gerechnet. Der auf deutscher Seite notwendige Planfeststellungsbeschluss werde voraussichtlich um die Jahreswende 2014/2015 vorliegen. Die Eröffnung des Straßen- und Eisenbahntunnels werde für Ende 2021 erwartet.
"Der Bedarf an Koordinierung und Detailplanung ist auf beiden Seiten höher als wir erwartet haben", sagte der Vorstandsvorsitzende von Femern A/S, Leo Larsen, zur Begründung. An den Gesamtkosten des Projektes werde sich durch die Verzögerung vermutlich nichts ändern, sagte Larsen weiter. Femern A/S geht von Planungskosten von 376 Millionen Euro und Baukosten von rund 5,5 Milliarden Euro (Stand:2008) aus.
Für die Gegner der rund 19 Kilometer langen Verbindung zwischen Deutschland und Dänemark ist die Verzögerung keine Überraschung. "Das ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange", sagte der Vorsitzende des Aktions-bündnisses gegen eine feste Fehrmarnbeltquerung, Malte Siegert, am Mittwoch. "Wir vermuten, dass neben dem als Begründung angegebenen stockenden Genehmigungsprozess auch geologische Schwierigkeiten im Fehmarnbelt eine gewichtige Rolle spielen", sagte Siegert. Die Gegner des Tunnels kritisieren ein ungünstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis und fordern deshalb, das Projekt aufzugeben.