Jussufow soll Arbeitgeberverband beitreten

Die IG Metall Küste hat den Eigner der Nordic Yards in Wismar und Warnemünde, Witali Jussufow, aufgefordert, dem Arbeitgeberverband Nordmetall beizutreten.

Hintergrund sei die Frage, «ob und wie Tarifverträge bei Nordic Yards gelten sollen», sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Daniel Friedrich gestern. Für kommenden Dienstag ist in Hamburg eine zweite Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaft und Nordic Yards angesetzt. «Die Begründung Jussufows, das könne man sich nicht leisten, ist für die IG Metall Küste kein Grund, um diese Grundsatzfrage abschlägig zu behandeln», sagte Friedrich.

Heute will sich Jussufow in Wismar an die Öffentlichkeit wenden. Er möchte dort über die aktuelle Situation sowie Perspektiven des Unternehmens informieren.

Eine Sprecherin Jussufows sagte, das Team mit dem er Nordic Yards führen wolle, stehe im wesentlichen. Auch würden die Gespräche mit der IG Metall fortgesetzt. Man werde sehen, ob eine Annäherung der Positionen möglich ist. Der 29-jährige Jussufow hatte die Wadan Werften im August übernommen. Dem «Manager-Magazin» sagte er, dass Kooperationen mit russischen Werften geplant seien.

Nach Worten Friedrichs sind von den ehemals rund 2400 Wadan- Arbeitern derzeit wieder 530 in Wismar und 280 in Rostock-Warnemünde beschäftigt. Sie beenden die Arbeit an den Schiffen für die schwedische Stena-Line und der Rostocker Reederei Laiezs. Sie hätten befristete Verträge, die ihnen meist 75 Prozent der früheren Bezüge sicherten. «Wir müssen darauf achten, dass das hier kein Unterbietungswettbewerb wird», sagte Friedrich.

Es müsse Jussufow klar sein, dass nicht die Tarifbindung oder die Arbeitsbedingungen zur Insolvenz von Wadan geführt hätten, betonte der Gewerkschafter. Wenn Jussufow Nordmetall beigetreten sei und die Tarifbindung akzeptiert habe, könne im Detail über mögliche Konzepte gesprochen werden, warum zeitweise nicht nach Tarif bezahlt werden kann. Die IG Metall könne aber keinen Blankoscheck unterschreiben, ohne zu wissen, ob das Geschäftskonzept schlüssig ist. Es sei aber im Moment schwer, auf die Werfteigner Druck auszuüben, sagte Friedrich. Die Angst und die befürchtete Perspektivlosigkeit der Werftarbeiter würden zum Teil ausgenutzt.

Zweifel am Werftenstandort Mecklenburg-Vorpommern seien nicht zulässig. «Wir haben hier die modernsten Werften mit qualifizierten Fachkräften», sagte Friedrich. Die Zukunftsfähigkeit sei durch das frühere Wadan-Managament infrage gestellt worden.

Der Sprecher von Nordmetall, Peter Haas, sagte, dass es derzeit keine Kontakte zwischen Jussufow und Nordmetall gebe. Er betonte, dass eine Verbandsmitgliedschaft ebenso wie der Flächentarifvertrag kein Zwangsregime sei. Es gebe einen flexiblen Rahmen. Die Friedenspflicht sei auch ein guter Grund für eine Mitgliedschaft.

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