Kaum Hoffnung für 18 Seeleute

Mehr als 48 Stunden nach einer schweren Schiffskollision vor Hongkong sind die Hoffnungen für 18 vermisste ukrainische Seeleute am Montag deutlich geschwunden. Bergungskräfte versuchten, den gesunkenen ukrainischen Schlepper «Neftegaz 67» aus rund 35 Metern Tiefe an die Oberfläche zu holen. Starke Strömungen und die schlechte Sicht unter Wasser behinderten die Arbeiten.
Experten vermuten, dass die Vermissten im Inneren des Schiffes eingeschlossen sind. Sollte sich dort eine Luftblase gebildet haben, könnten Menschen überlebt haben. Dies wurde von der Hongkonger Marinebehörde jedoch als wenig wahrscheinlich eingeschätzt.
Der 80 Meter lange Schlepper war am Samstagabend (Ortszeit) in dichtem Nebel vor der Küste Hongkongs mit einem chinesischen Frachter kollidiert. Wegen eines vier Meter großen Risses sank die «Neftegaz 67» umgehend. Der ukrainische Botschafter Sergej Kamyschew sagte am Montag in Hongkong, dass eine Regierungskommission seines Landes das Unglück untersuchen werde.
Taucher fanden das Schiff am Sonntag kieloben liegend auf dem Meeresgrund. Auf Klopfzeichen der Taucher gab es nach Angaben der Behörden keine Reaktionen. Wegen der warmen Wassertemperatur hatten die 130 Rettungskräfte jedoch weiter Hoffnung, doch noch Überlebende bergen zu können.
Nach Berichten ukrainischer Medien wurde das Schiff mit einem schwimmenden Kran in flacheres Wasser gezogen, um eine Bergung zu ermöglichen. Der Schlepper war zum Zeitpunkt des Unglücks mit Bohrgerät beladen auf dem Weg zu einem Ölfeld im Südchinesischen Meer. Binnen einer Stunde nach der Kollision mit dem Frachter waren sieben Besatzungsmitglieder, sechs Männer und eine Frau, gerettet worden. Sollten die 18 vermissten Seeleute tot sein, wäre es eines der schwersten Schiffsunglücke seit Jahrzehnten in den vielbefahrenen Gewässern vor Hongkong.

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