Keine Entlassung bei P+S Werften

Am Standort Wolgast der P+S-Werften sollen künftig vorrangig Offshore-Aufträge abgearbeitet werden. "Wir setzen weiter auf den Standort Wolgast", sagte Werftchef Dieter Brammertz am Dienstag und wies anderslautende Spekulationen zurück. Entlassungen seien nicht geplant. Die Auftragsbücher seien mit einem Bestand von 21 Schiffen bis Mitte 2013 ausgelastet. Die Werftengruppe beschäftigt an ihren Standorten Stralsund und Wolgast rund 1900 Mitarbeiter.

Zuvor war bei der Landesregierung ein anonymes Schreiben eingegangen. Die "Ostsee-Zeitung" hatte Werftmitarbeiter zitiert, die sich in dem Brief um den Schiffbaustandort Wolgast sorgen. Danach würde nicht einer von elf Schiffbauaufträgen in Wolgast abgearbeitet. Der Betriebsrat der Wolgaster Peene-Werft, Carsten Frick, distanzierte sich von dem Schreiben, das ohne Wissen der Arbeitnehmervertretung verfasst worden sei. Es werde in Wolgast keine betriebsbedingten Kündigungen geben, betonte er nach einer Mitarbeiterversammlung.

Frick räumte allerdings ein, dass bisher keine Offshore-Aufträge für Wolgast gezeichnet werden konnten. Werftenchef Brammertz sagte dem Radiosender "Antenne MV", dass sich die Werft um die Produktion der Plattformen für den EnBW-Windpark Baltic II "ganz massiv" bemüht.

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums führt die Werften-Gruppe mit dem Land Gespräche über die Finanzierung von Schiffbauaufträgen. Die mögliche Aufstockung des Bürgschaftsrahmens sei dabei eine Option, sagte ein Sprecher. Der vor zwei Jahren beschlossene Bürgschaftsrahmen für die P+S-Werften beläuft sich auf 326 Millionen Euro. Im Haushaltsentwurf für 2012/2013 sieht die Landesregierung eine Aufstockung der Finanzgarantien von 700 Millionen Euro auf eine Milliarde Euro für alle Werften vor. Mit den Kreditbürgschaften werden Darlehen der Werften zur Vorfinanzierung oder der Reeder beim Kauf der Schiffe abgesichert.

Im Jahr 2010 waren die angeschlagenen Werften der Hegemann-Gruppe mit veränderter Gesellschafterstruktur und neuem Konzept unter dem Namen
P+S-Werften neu gestartet. Schon damals hatte Geschäftsführer
Brammertz angekündigt, Synergien der beiden Werften zu nutzen. Vor einem Jahr stellte Brammertz erstmals Pläne vor, Wolgast als Kompetenzentrum Offshore und Stralsund als Kompetenzzentrum Stahlbau zu profilieren. In Wolgast ist künftig weiter der Marineschiffbau angesiedelt. Zudem würden dort weiter Schiffe ausgerüstet.

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