Kiel erinnert an Matrosenaufstand

Die Stadt Kiel erinnert an den revolutionären Matrosenaufstand vor 90 Jahren. Im Schifffahrtsmuseum wird morgen (4.11.) eine Ausstellung mit dem Titel «Revolution in Kiel. Vom Kaiserreich zur Republik 1918/19» eröffnet. Dazu sind Vorträge vorgesehen. Die Berliner Theatergruppe «Limited Blindness» gibt Zusatzvorstellungen des Theaterstücks «Matrosenaufstand». Zudem sind an zwei Samstagen Stadtführungen zu den historischen Schauplätzen von 1918 geplant. Damals hatten Matrosen gemeutert und so den Weg zur Novemberrevolution und damit vom Kaiserreich zur Republik gebahnt.

Die kriegsmüden Seeleute hatten sich am 29. Oktober 1918 geweigert, zu einer sinnlosen «Todesfahrt» gegen die Engländer auszulaufen. Danach gab es weitere Befehlsverweigerungen und Demonstrationen. Am 3. November versammelten sich rund 6000 Menschen. Tags darauf eroberten die bewaffneten Matrosen die Stadt, ein Soldaten- und ein Arbeiterrat wurden gebildet. Schließlich traten die Arbeiter in einen Generalstreik. Am 5. November wehten auf den Kriegsschiffen rote Fahnen. Die Wirren forderten 17 Tote. Von Kiel aus schwappte die revolutionäre Welle auf ganz Deutschland über. Am 9. November dankte Kaiser Wilhelm II. ab, der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann rief die Republik aus.

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