Kieler Woche startet heute
Lang-kurz-kurz-lang oder einfach «Leinen los!»: Mit der traditionellen Eröffnungszeremonie auf dem Rathausplatz beginnt heute die diesjährige Kieler Woche. Erneut beeindruckt das Volksfest mit seiner schieren Größe. Zu rund 1700 Veranstaltungen im Wasser, an Land und in der Luft werden gut drei Millionen Besucher erwartet, dazu 4500 Wassersportler mit unzähligen Booten aus 50 Nationen. Zum traditionellen Eröffnungs-Glasen, der maritimen Form der Zeitansage, hat sich in diesem Jahr Ex-Schwimmstar Franziska van Almsick angesagt. Sie wird um Punkt 19.30 Uhr die Schiffsglocke läuten, bevor Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) dann wie gewohnt das offizielle Startsignal gibt.
Einen «Ausnahmezustand der friedlichen und fröhlichen Art» hat Ex- Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz für die insgesamt neuntägige Veranstaltung (bis 28. Juni) versprochen - als eine ihrer letzten Amtshandlungen sozusagen. Die Eröffnungsrede wird bereits ihr Nachfolger Torsten Albig halten.
Die unumstrittenen Stars der Kieler Woche ankern in den Häfen entlang der Förde. Neben den zahlreichen Segelschiffen, die für Besichtigungen oder kleine Törns bereit stehen, erweisen sich auch die Sportboote stets als wahre Publikumsmagneten. In 40 Disziplinen kämpfen die Segler um Punkte und Pokale - unter anderem beim ISAF World Sailing Cup, der erstmals in Kiel Station macht. Höhepunkt und würdiger Abschluss zugleich ist traditionell aber die große Windjammerparade am zweiten Festwochenende. Angeführt vom deutschen Marine-Schulschiff «Gorch Fock» segeln in diesem Jahr fast 100 Schiffe zeitgleich die Förde entlang.
Umrahmt werden die Spektakel auf dem Wasser von einem breiten Programm auf mehreren Bühnen, wo jeden Abend deutsche und internationale Stars auftreten. Der Internationale Markt bietet Leckereien aus 31 Staaten von Argentinien über Indonesien, Nepal, Ruanda und Mexiko bis hin nach Skandinavien. Beim Classic-Open-Air auf dem Rathausplatz stehen «The Hollies» zusammen mit dem Philharmonischen Orchester Kiel auftreten. Am Auftaktwochenende wird zudem der Weltwirtschaftliche Preis vergeben. Träger sind in diesem Jahr die frühere UN-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson, der US- Ökonom Jeffrey Sachs die beiden indischen Unternehmer Baba Kalyani und Sunil Bharti Mittal.