Kreuzfahrt-Reedereien: Buchungen gehen deutlich zurück

Im Gesamtjahr rechnet Royal Carribean mit einem Gewinnrückgang von maximal 20 Prozent. Foto. Royal Caribbean
Die Tragödie auf dem italienischen Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" schreckt viele Reisende ab. Nach Branchenprimus Carnival, dem Eigner der "Costa Concordia", vermeldete jetzt auch das weltweit zweitgrößte Kreuzfahrtunternehmen Royal Caribbean deutliche Buchungsrückgänge. In Nordamerika seien die Buchungen im Vergleich zum Vorjahr um 10 bis 15 Prozent gesunken, in Europa sei der Rückgang sogar noch höher ausgefallen, teilte der US-Konzern mit.
Die Amerikaner halten auch die Hälfte an der Reederei TUI Cruises, die andere Hälfte besitzt der Reisekonzern TUI. Es gebe derzeit eine große Unsicherheit, hieß es. Royal-Carribean-Chef Richard Fain erklärte in Miami, jeder in der Branche sei am Boden zerstört. Nach dem Unglück vom 13. Januar vor der italienischen Küste wurden bislang 17 Todesopfer geborgen.
Angesichts der Angst vieler Reisenden, ein Schiff zu betreten, rechnet Royal Caribbean im ersten Quartal damit, dass der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um bis zu 76 Prozent einbricht. Die hohen Spritpreise machen die Lage für die erfolgsverwöhnten Reedereien noch prekärer. Im vergangenen Jahr war der Gewinn noch deutlich gestiegen.
Fain versicherte, Kreuzfahren sei besonders sicher. "Aber dieser tragische Vorfall erinnert uns daran, dass es keine perfekte Sicherheit gibt." Allerdings geht der Reederei-Chef davon aus, dass im Laufe des Jahres - je länger das Unglück zurückliegt - die Kunden zurückkehren. Es gebe bereits eine leichte Erholung bei den Buchungen, merkte die Reederei an. Im Gesamtjahr rechnet Royal Carribean deshalb noch mit einem Gewinnrückgang von maximal 20 Prozent.