Kreuzfahrtsaison startet in Rostock
Es gibt derzeit wohl nur wenige Branchen, die von sich sagen können, von der weltweiten Wirtschaftskrise nicht oder nur wenig betroffen zu sein. Voller Zuversicht schaut auf jeden Fall die Kreuzfahrt-Branche auf die Saison 2009, die an diesem Freitag in Rostock-Warnemünde mit der Ankunft der «Norwegian Jewel» startet. Sie ist eines von 29 Kreuzfahrtschiffen, die bis zum 30. September insgesamt 114 Mal mit mehr als 160 000 Passagieren an Bord am Passagierkai erwartet werden. Am 15. Dezember kommt mit der «Black Watch» noch ein vorweihnachtlicher Nachzügler.
«Es wird voraussichtlich die zweitbeste Saison in unserer Geschichte», sagte Hafensprecher Christian Hardt. In der Saison 2008 nahmen 116 Mal Kreuzfahrtschiffe mit 171 500 Passagieren an Bord Kurs auf die Warnowmündung. Doch nicht nur das Jahr 2009 scheint unbeeindruckt von der Krise verlaufen zu können, auch der Vorbuchungsstand für die Anläufe des Jahres 2010 sei sehr gut, berichtete Hardt. Dunkle Wolken, die Ende vergangenen Jahres von verschiedenen Experten am Kreuzfahrthimmel ausgemacht wurden, scheinen sich verzogen zu haben.
Einer der Rostocker Saisonhöhepunkte wird gleich für Ende kommender Woche mit dem Einlaufen der neuen «AIDAluna» erwartet. «Sie kommt zum ersten Mal nach Hause», sagte AIDA-Cruises-Sprecher Hansjörg Kunze. Auch bei AIDA ist von Krise nichts zu hören. Schon 2008 war das erfolgreichste Jahr für das Unternehmen, 336 000 Passagiere konnte auf den «Kussmund-Schiffen» begrüßt werden, dem Vorbuchungstand entsprechend könnte 2009 mit den nunmehr sechs Schiffen noch ein Stückchen besser verlaufen. Mehr als 80 Prozent der verfügbaren Plätze seien bereits gebucht.
Der Rostocker Hafen präsentiert sich in dieser Saison den Passagieren frisch herausgeputzt. Pünktlich zum Saisonstart wurde ein neuer Liegeplatz fertig. Insgesamt rund elf Millionen Euro wurden seit 2007 in die 465 Meter lange Anlage investiert. Der Hafen verfügt nun über zwei Liegeplätze, an denen alle Größen von Kreuzfahrtschiffen abgefertigt werden können. Der Hafen sei damit für ein weiteres Wachstum in der Kreuzschifffahrt gerüstet, sagte der Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft, Ulrich Bauermeister.