Kreuzfahrtschiff "Star Princess" soll Schiffbrüchige ignoriert haben

Die "Star Princess" soll an den Schiffsbrüchigen vorbeigefahren sein. Foto: Princess Cruises
Ein Überlebensdrama auf hoher See hätte anders ausgehen können. Nach 28 Tagen in einem havarierten Fischerboot konnte nur noch einer der drei Schiffbrüchigen gerettet werden. Das Kreuzfahrtschiff "Star Princess" soll ihren Hilferuf ignoriert haben. Nun wird der Fall geprüft. Ein Passagier sagte dem US-Sender CNN, er und andere Reisende hätten die Besatzung alarmiert.
Möglicherweise habe es eine Kommunikationspanne gegeben, räumte die US-Reederei Princess Cruises ein. Sie bedaure den Tod von zwei Fischern aus Panama, hieß es in einer Mitteilung des in Los Angeles ansässigen Unternehmens. Der Vorfall werde weiter untersucht.
Das havarierte Boot der Fischer aus Panama war am 10. März von Passagieren des Luxusliners gesichtet worden. Der Amerikaner Jeff Gilligan sagte im Interview mit CNN, er habe das kleine Boot auf hoher See bemerkt und die Crew informiert, doch das Schiff sei weitergefahren. Der Kapitän sei nicht über die Schiffbrüchigen und die Sorge der Passagiere informiert worden, hieß es von der Reederei. In einer Notsituation wie dieser hätte man sonst Hilfe geleistet.
Die Passagierin Judith Meredith erzählte dem Radiosender NPR, ein Besatzungsmitglied habe das Boot ebenfalls durchs Fernrohr erspäht. Es sei deutlich zu sehen gewesen, dass einer der Fischer verzweifelt winkte und auf sich aufmerksam machen wollte.
Zu diesem Zeitpunkt trieben die Fischer schon zwei Wochen ruderlos im Meer. Der Motor ihres kleinen Bootes war ausgefallen. Erst nach 28 Tagen wurde der 18 Jahre alte Adrian Vasquez von einem Marineboot aus Ecuador nahe der Galapagos-Inseln gerettet. Wie der Radiosender NPR berichtete, waren seine beiden Freunde noch am Leben, als das Kreuzfahrtschiff vorbeifuhr. Einer der Männer sei am nächsten Tag gestorben, der andere fünf Tage später, habe Vasquez nach seiner Rettung erzählt.