Laeisz muss handeln

Nach dem mühsam errungenen Kompromiss mit der schwedischen Stena Line über die Abnahme zweier Großfähren drängt die Insolvenzverwaltung der früheren Wadan-Werften die Reederei Laeisz zu einem raschen Abschluss eigener Kaufverhandlungen.

«Unsere Positionen liegen leider immer noch weit auseinander», sagte Sprecher Lars Rosumek der dpa. Während Insolvenzverwalter Marc Odebrecht Mitte September eine Einigung mit Stena über den Weiterbau der beiden weltgrößten Fracht-Passagier-Schiffe verkünden konnte, versuche Laeisz, «sich aus der Verantwortung zu stehlen. Wir würden uns wünschen, dass eine Rostocker Reederei in so schwierigen Zeiten versucht, einer Werft in ihrer Stadt unter die Arme zu greifen.»

Odebrecht und die Stena-Führung hatten sich vor drei Wochen darauf verständigt, die RoPax-Fähren für rund 376 Millionen Euro und damit zu einem geringeren Preis als zunächst vereinbart fertigzustellen.

Die Einigung sicherte mehreren hundert Schiffbauern der drittgrößten deutschen Werft in Wismar und Rostock-Warnemünde die vorläufige Weiterbeschäftigung, am Donnerstag lief die Arbeit wieder an. Auch für zwei Frachter, die von der Hamburger Reederei Winter in Auftrag gegeben worden waren, fand sich ein Käufer. Keine Fortschritte gebe es jedoch bei den Verhandlungen mit Laeisz, kritisierte Rosumek. Die Reederei hatte ebenfalls zwei Containerschiffe bei Wadan bestellt.

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