Lärmschutzwand wird repariert

Die umstrittene Lärmschutzwand für seltene Rohrdommeln am Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven ist teilweise eingestürzt und muss an mehreren Stellen erneuert werden.

Ursache und die genauen Kosten stehen noch nicht fest, sagte Geschäftsführer Axel Kluth von der JadeWeserPort Realisierungsgesellschaft. Das Bauwerk sei noch nicht abgenommen, daher sei für die Gesellschaft kein Schaden entstanden. Die rund 2,5 Millionen Euro teure Wand war zum Schutz der Vögel vor dem Lärm der Bauarbeiten und einer neuen Eisenbahnstrecke errichtet worden.

Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hatte das Land 2008 dazu verpflichtet. Anlass war ein Eilantrag des Landesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU). Er hatte naturschutzrechtliche Bedenken geäußert und auf die befürchtete Zerstörung der Lebensräume von Pflanzen und Tieren hingewiesen. Nach Ansicht von Umweltschützern hatte das Land ein angrenzendes Vogelschutzgebiet zu spät an die EU gemeldet. Das Gericht erkannte jedoch keine Fehler bei der Planung.

Allerdings sei nicht leicht zu klären, ob sich das Vorhaben mit einem Europäischen Vogelschutzgebiet vertrage. Es sei wissenschaftlich nicht zweifelsfrei geklärt, wie wertvolle Brutbestände von Rohrdommeln und Schilfrohrsängern auf Bahn- und Baulärm reagierten. Die Richter verordneten daher den Bau der Schallschutzwand.

Ursprünglich sollte der JadeWeserPort in diesem Jahr an den Start gehen. Stellungnahmen und Einwendungen hatten die Planung immer wieder verzögert. Nach offiziellen Angaben soll Deutschlands einziger Tiefwasserhafen im Oktober 2011 zum Teil und 2012 dann voll in Betrieb genommen werden.

Im Frühjahr 2001 hatten sich Niedersachsen, Bremen und Hamburg auf den Bau eines gemeinsamen Tiefwasserhafens in Wilhelmshaven verständigt. Hamburg stieg ein Jahr später aus der Planung wieder aus. Im März 2008 begannen nach langem Streit um die Auftragsvergabe die Bauarbeiten für das knapp eine Milliarde Euro teure Projekt. Auf einer Fläche von 360 Hektar wird seitdem Sand aufgespült. An dem 1725 Meter langen Terminal mit 16 Containerbrücken und vier Liegeplätzen sollen dann jährlich 2,7 Millionen TEU umgeschlagen werden.

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